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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

I. Die Anfänge der Universität – Bibliotheca Palatina



Der erste Bibliothekar der Bibliotheca Palatina

Der aus Augsburg stammende Wilhelm Holtzmann (1532-1576), der sich selbst Xylander nannte, war seit 1558 Professor für Griechisch an der Universität in Heidelberg. 1561 wurde er der erste fest angestellte Bibliothekar der Palatina. Allerdings ist über seine bibliothekarische Tätigkeit nur bekannt, dass er dafür jährlich 20 Gulden erhielt.

Auf Xylander gehen zahlreiche Übersetzungen antiker Schriften zurück. So edierte er beispielsweise Marcus Aurelius, Cassius Dio, Plutarch und die Geographie des Strabon. Aufgrund seines früh erkannten Talents wurde er vom Augsburger Humanisten, Rektor und Bibliothekar Xystus Betulejus gefördert und durch Bürgermeister Wolfgang Rehlinger mit städtischen Mitteln finanziell unterstützt. 1549 ging er zum Studium der Sprachen und der Philosophie nach Tübingen und erhielt 1550 das Baccalaureat. Außerdem erwarb er umfassende Kenntnisse in der Physik, der Mathematik und der Geometrie. Am 20. Juli 1557 immatrikulierte er sich in Basel und promovierte dort 1558.

Auf Fürsprache von Thomas Erast wurde er im selben Jahr als Nachfolger von Jacob Micyllus auf die Professur für griechische Sprache nach Heidelberg berufen. 1562 kam noch der Lehrstuhl für Logik hinzu und er hielt Vorlesungen zur Mathematik. In dieser Zeit vollendete er auch die Übersetzung der ersten sechs Bücher der „Elementa” des Euklid ins Deutsche, die dann in Basel 1562 erschienen. Von 1564 bis 1565 war er Rektor der Universität Heidelberg.


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