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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

I. Die Anfänge der Universität – Facultas artium



Simon Grynaeus – Griechisch an der Universität Heidelberg

Im Juni 1524 wurde Simon Grynaeus (1493-1541), ein enger Freund Philipp Melanchtons, als Professor der griechischen Sprache nach Heidelberg berufen. Er übernahm – um den Lebensunterhalt für sich und seine Frau finanzieren zu können – auch den Universitätsunterricht für die Fächer des Quadriviums. 1526 erhielt er zudem – infolge einer Vakanz – den Titel eines Professors für die lateinische Sprache.

„Meine Gesundheit ist auf unaussprechliche Weise geschwächt, und mein Geist, ich weiß nicht wie es kommt, zur Betreibung der Studien wenig aufgelegt”. Mit diesen Worten beklagte sich Grynaeus am 11. März 1527 beim akademischen Rat über die Belastung durch seine vielen Lehrverpflichtungen. 1529 verlässt er Heidelberg und wechselt an die Basler Universität.

In seine Heidelberger Zeit fällt eine sensationeller Fund: 1527 entdeckte er in der Bibliothek des nahe gelegenen Klosters Lorsch eine Abschrift von fünf der verloren geglaubten Bücher der „Ab urbe condita” des römischen Historikers Titus Livius. Bis dahin waren von dem aus 145 Büchern bestehenden Werk nur 30 bekannt. Für die 1531 in Basel bei Froben herausgegebene Livius-Ausgabe, die den Erstdruck der neu entdeckten Texte enthält, konnte Grynaeus Erasmus von Rotterdam für das Vorwort gewinnen.


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