Perikles und der famifde Krieg.
Von
Julius von Vflugk-Hartkung.
Der Krieg, den das „Atheniſche Reich“ im Jahre 440 gegen
die Samier führen mußte, iſt ein Ereignis von Wichtigkeit ge—
weſen, welches leider, wie faſt alle ſeine gleichzeitigen Gefährten,
für uns zurücktritt, weil die Berichte darüber nicht genügen.
Dennoch dürfte es ſich in ziemlich ſcharfen Umriſſen zeichnen laſſen,
wenn man die erzählenden Quellen in ganzem Umfange ausnutzt,
wenn man die politiſchen und kriegeriſchen Dinge zu dem in Be—
ziehung ſetzt, was wir über die vielfach noch im argen liegende
antike Geographie der unbedeutenderen Inſeln an der Küſte Klein—
aſiens wiſſen oder zu erforſchen vermögen.
Mag es deshalb vergönnt ſein, im folgenden jenes Ereignis
zu ſchildern und zwar mit beſonderer Berückſichtigung des leiten—
den atheniſchen Feldherrn, deſſen Perſönlichkeit allein ſchon geeig—
net iſt, ein beſonderes Intereſſe für dieſe Erzählung zu erwecken.
Die Inſel Samos, welche in keinem Tribut-, ſondern nur
im Föderativverhältniſſe zu Athen ſtand und eine ariſtokratiſche
Regierungsform beſaß, war mit dem Athen tributären, an ſich
Ich gebe hiermit einen für weitere Kreiſe berechneten Auszug aus meiner
Schrift: „Perikles als Feldherr“, welche demnächſt im Verlage von W. Kohl—
hammer in Stuttgart erſcheinen wird. Mit Rückſicht auf dieſe bevorſtehende
Publikation und mit Rückſicht auf die Aufgabe der „Zeitſchrift für Allgemeine
Geſchichte“ konnten deshalb auch die Anmerkungen weggelaſſen werden, um ſo
mehr als ſie recht zahlreich ſind und zunächſt für den Fachmann berechnet er—
ſcheinen. Wer ſich alſo für den Gegenſtand beſonders intereſſiert, wird das
Nähere in dem betreffenden Buche finden.
Zeitſchrift für Allgem. Geſchichte ꝛc, 1884. Heft VI. 27
Von
Julius von Vflugk-Hartkung.
Der Krieg, den das „Atheniſche Reich“ im Jahre 440 gegen
die Samier führen mußte, iſt ein Ereignis von Wichtigkeit ge—
weſen, welches leider, wie faſt alle ſeine gleichzeitigen Gefährten,
für uns zurücktritt, weil die Berichte darüber nicht genügen.
Dennoch dürfte es ſich in ziemlich ſcharfen Umriſſen zeichnen laſſen,
wenn man die erzählenden Quellen in ganzem Umfange ausnutzt,
wenn man die politiſchen und kriegeriſchen Dinge zu dem in Be—
ziehung ſetzt, was wir über die vielfach noch im argen liegende
antike Geographie der unbedeutenderen Inſeln an der Küſte Klein—
aſiens wiſſen oder zu erforſchen vermögen.
Mag es deshalb vergönnt ſein, im folgenden jenes Ereignis
zu ſchildern und zwar mit beſonderer Berückſichtigung des leiten—
den atheniſchen Feldherrn, deſſen Perſönlichkeit allein ſchon geeig—
net iſt, ein beſonderes Intereſſe für dieſe Erzählung zu erwecken.
Die Inſel Samos, welche in keinem Tribut-, ſondern nur
im Föderativverhältniſſe zu Athen ſtand und eine ariſtokratiſche
Regierungsform beſaß, war mit dem Athen tributären, an ſich
Ich gebe hiermit einen für weitere Kreiſe berechneten Auszug aus meiner
Schrift: „Perikles als Feldherr“, welche demnächſt im Verlage von W. Kohl—
hammer in Stuttgart erſcheinen wird. Mit Rückſicht auf dieſe bevorſtehende
Publikation und mit Rückſicht auf die Aufgabe der „Zeitſchrift für Allgemeine
Geſchichte“ konnten deshalb auch die Anmerkungen weggelaſſen werden, um ſo
mehr als ſie recht zahlreich ſind und zunächſt für den Fachmann berechnet er—
ſcheinen. Wer ſich alſo für den Gegenſtand beſonders intereſſiert, wird das
Nähere in dem betreffenden Buche finden.
Zeitſchrift für Allgem. Geſchichte ꝛc, 1884. Heft VI. 27