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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 42.1926-1927

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Wolfer, Oskar: Bernhard Pankok als Porträtmaler
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https://doi.org/10.11588/diglit.14162#0355

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BERNHARD PA N KOK. SELBSTBILDNIS

BERNHARD PANKOK ALS PORTRÄTMALER

Der 1872 in Münster in Westfalen geborene
Bernhard Pankok konnte Anfang April auf
eine 25jährige Tätigkeit als Leiter der staat-
lichen württembergischen Kunslgewerbeschule
zurückblicken. Als eine wirklich schöpferische
Natur ist Pankok. dieser auf den verschieden-
sten Gebieten der bildenden und angewandten
Künste Tätige, von Anfang seiner Laufbahn
an seinen inneren Stimmen gefolgt. Seinem
Wesen ist es fremd, der Kritik zu schmeicheln
oder sich der Presse zu empfehlen, fn der letz-
ten Zeit hat er neben Entwürfen zu Theater-
dekorationen eine Reihe von Porträts geschaffen.
Auch in diesen Schöpfungen zeigt Pankok, daß
sein Geist nicht im Überlieferten stecken ge-

blieben ist, sondern daß er Beweglichkeit und
Atem genug besitzt, in der freien Luft der Pro-
bleme zu arbeiten. Er ist sich bewußt, daß das
Kunstwerk uns eine neue geistige Lebenssphäre
zu eröffnen hat. Die charakteristischen Einzel-
züge, die wir an jeder künstlerischen Schöpfung
wahrnehmen, entsprechen bestimmten Elemen-
ten der geistigen Wirklichkeit, die für den
Künstler eine besondere Bedeutung tragen und
die er sinnlich sichtbar macht. Gestaltung ist
die Sprache des künstlerischen Erkennens, und
dem Künstler drängt sich sein Gegenstand mit
derselben Notwendigkeit auf wie dem Denker
ein logisches Problem. Er versenkt sich in die
Form der Dinge, die so eigentümlich gefüllt

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