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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 22.1911

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Widmer, Karl: Das Künstlerhaus in Karlsruhe: Architekten Pfeifer & Grossmann, Karlsruhe
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https://doi.org/10.11588/diglit.11722#0163

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INNEN-DEKORATION

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ARCH1T. PFEIFER & GROSSMANN—KARLSRUHE. LESEZIMMER IM KÜNSTLERHAUS—KARLSRUHE.

DAS KÜNSTLERHAUS IN KARLSRUHE.

ARCHITEKTEN PFEIFER & GROSSMANN—KARLSRUHE.

Die Karlsruher Privatarchitektur hat in den letzten auch die künstlerische Einheit zwischen der erhaltenen
Jahren durch die Tätigkeit von Pfeifer & Großmann Architektur des Gebäudes und ihrer Einrichtung zu wahren,
eine künstlerische Förderung erhalten, deren Einfluß sich Das ehemalige »Berckholzische Palais« ist ein aus den
speziell auf dem Gebiet des Wohnhausbaues und der ersten Jahrzehnten des neunzehnten Jahrhunderts stammen-
ihm verwandten Aufgaben geltend gemacht hat. An des Eckhaus, dessen Eckzimmer in beiden Geschossen
die breitere Öffentlichkeit getreten sind sie in Karlsruhe eine Art von Rotunde bilden. Die öffentlichen Restau-
namentlich durch die Einrichtung des Karlsruher Künstler- rationsräume liegen im Parterre, das Obergeschoß um-
hauses, die sie unter teilweiser Mitwirkung von Hermann faßt die geschlossenen Gesellschaftsräume. Diese letz-
Billing ausgeführt haben. Die Gesellschafts- und Re- teren sind im wesentlichen auf der gegebenen räum-
staurationsräume, in denen der Karlsruher Künstlerverein liehen Grundlage und größtenteils auch unter Benutzung
vor etwa einem Jahr sein neues Heim bezogen hat, vorhandener Ausstattungsteile eingerichtet worden; die
umfassen die beiden Geschosse eines ehemaligen Privat- Ausgestaltung des Parterre ist dagegen ein selbständiges
hauses, des Berckholzischen Palais. Durch die Erwer- Werk der Architekten, was die Einteilung und die Aus-
bung dieses Hauses hat sich der Künstlerverein das stattung der Räume betrifft. Den Bedürfnissen eines
Verdienst erworben, eines der schönsten Beispiele der Restaurants entsprechend ist ein eingreifender Umbau
VVeinbrenner- Architektur der Bauspekulation entzogen vorgenommen worden, durch den im wesentlichen eine
und damit vor der gänzlichen oder teilweisen Zer- Raumvergrößerung erzielt worden ist. Es sind so
Störung bewahrt zu haben. Durch die Rücksicht auf vier Restaurationsräume entstanden, die durch die Eck-
die gegebene Architektur war auch der Aufgabe der anläge des Hauses und durch die Rotunde eine ge-
raumgestaltenden Architekten eine bestimmte Richtung schlossene und glücklich abgestufte Gliederung erhalten,
angewiesen. Es handelt sich um einen inneren Umbau, Zwei dieser Räume sind durch die Zusammenziehung
der das Gebäude selbst unberührt gelassen hat. Die Archi- von je zwei kleinen Zimmern der ehemaligen Wohnung
tekten haben es dabei mit feinem Takt verstanden, die gebildet worden: es ist das Weinzimmer und das Bier-
Formgebung ihrer Arbeit im Innern dem Geist des zimmer, die zu beiden Seiten der Eckrotunde liegen;
Weinbrennerschen Empirestils anzupassen und damit daran schließt sich der Büffetraum, der den Platz eines
 
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