Directly to content
  1. Publishing |
  2. Search |
  3. Browse |
  4. Recent items rss |
  5. Open Access |
  6. Jur. Issues |
  7. DeutschClear Cookie - decide language by browser settings

Rohmaterial für die Produktion von Steinartefakten im Spätjungpaläolithikum, Mesolithikum und Neolithikum Dalmatiens (Kroatien)

Perhoc, Zlatko

Warning
There is a more recent version of this item available.
[thumbnail of Perhoc_Diss_Text_und_Katalog_UB_HD-2020.04.07.pdf]
Preview
PDF, German - main document
Download (246MB) | Terms of use

Citation of documents: Please do not cite the URL that is displayed in your browser location input, instead use the DOI, URN or the persistent URL below, as we can guarantee their long-time accessibility.

Abstract

Das Thema der Dissertation ist die Strategie der lithischen Rohmaterialbeschaffung in der Steinzeit Dalmatiens. Die Grundlage bildeten Inventare der lithischen Artefakte von Fundstellen aus dem späten Mittelpaläolithikum (Mousterién), Spätjungpaläolithikum (Epigravettien), dem Mesolithikum und dem Neolithikum. Diese Dissertation behandelt die mehrphasige Fundstelle Vela spila, eine Höhle auf der Insel Korčula im mittleren Dalmatien. In Vela spila wurden Epigravettien-zeitliche, mesolithische, neolithische, zusätzlich noch äneolithische und bronzezeitliche Schichten erforscht. Die Bearbeitung der lithischen Artefakte dieser Fundstelle stellt die Grundlagenforschung für Funde aus älteren, zeitgenössischen und jüngeren Epochen in der Region dar. Als Vergleich wurden lithische Inventare von mehreren Fundstellen, vom Moustérien bis zur Bronzezeit innerhalb und auch außerhalb der Region Dalmatien herangezogen. Die Analyse der durch Schlagtechnik erzeugten lithischen Artefakte beinhaltet die Bestimmung der Herkunft und die Art der Beschaffung des verwendeten Rohmaterials. In dieser Forschung wurden archäologische, geowissenschaftlich makroskopische und optisch mikroskopische Methoden verwendet. Die Korrelation von Artefakten mit geologischen Rohmaterialquellen basiert auf umfangreichen Geländeuntersuchungen erstmalig im zirkumadriatischen Gebiet. Zu diesem Zweck wurde eine Lithothek archäologischer und geologischer Proben erstellt, deren Merkmale mit Hilfe von Makro- und Mikroanalysen in einer Datenbank erfasst wurden. Die Ergebnisse dieser Forschung bilden Grundlagen aus methodischer und anwendungspraktischer Sicht für die zukünftigen Forschungen in der Region und darüber hinaus. Die komparative Untersuchung der oben genannten Fundstellen unterschiedlicher geografischer Lage und Kulturstufe hat Einblicke in den Strategiewechsel der Beschaffung von lithischem Rohmaterial ermöglicht. Darauf aufbauend wurden zwei Grundmodelle der Beschaffungsstrategie erarbeitet, um die territoriale Organisation und die Auswirkungen geomorphologischer Veränderungen auf das Leben von Jägern und Sammlern sowie Ackerbauern und Viehzüchtern im Forschungsraum vergleichend zu untersuchen: das Modell der ostadriatischen und das Modell der westadriatischen Ressourcen. Die vorgeschlagenen Modelle sind auf prähistorische Fundstellen an der Ostadria anwendbar und werden den einzelnen Kulturstufen der analysierten Fundstellen zugeordnet. Das lokale Modell entspricht allen Inventaren des Mousteriéns, während die mesolithischen und Epigravettien-zeitlichen Inventare auf das Modell der lokalen und lokal-regionalen Ressourcen und der ferneren ostadriatischen Ressourcen zurückzuführen sind. Dem westadriatischen Ressourcenmodell entsprechen größtenteils neolithische, aber auch äneolithische und frühbronzezeitliche Inventare. Trotz einiger Abweichungen von einigen Inventaren der zugeordneten Modelle ergibt sich eine Parallele zwischen zwei großen Einheiten der Ressourcenzonen und steinzeitlichen Perioden: Das Modell der ostadriatischen Ressourcen entspricht den präneolithischen Perioden und das westadriatische den postmesolithischen. Bei dieser grundlegenden Änderung der Beschaffungsstrategie geht es nicht nur um den Übergang von Jagd- zur Agrarwirtschaft, sondern auch um die Veränderungen des sozialen Kontexts. Das soziale Element der transadriatischen Neolithisierung ist seit Beginn des 6. Jahrtausends BC zum Ausdruck gekommen in der mehrtausendjährigen kontinuierlichen Verbreitung technologischer Innovationen von der West- bis zur Ostküste der zentralen Adria. Dies beinhaltet die organisierte Beschaffung von Rohmaterial durch das Sammeln von allochthonen und den Abbau von autochthonen Quellen, spezialisiert auf die Herstellung prismatischer Klingen und die Distribution in Übersee. Diese Prozesse, zunächst von Wegbereitern initiiert, dann von Kolonisten übernommen, verlaufen in Wechselwirkung zwischen angekommenen Ackerbauern und Viehzüchtern und den einheimischen Jägern und Sammlern.

Document type: Dissertation
Supervisor: Pernicka, Prof. Dr. Ernst
Place of Publication: Heidelberg
Date of thesis defense: 18 March 2020
Date Deposited: 24 Mar 2020 13:18
Date: 2020
Faculties / Institutes: Fakultät für Chemie und Geowissenschaften > Institut für Geowissenschaften

Available Versions of this Item

About | FAQ | Contact | Imprint |
OA-LogoDINI certificate 2013Logo der Open-Archives-Initiative