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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

II. Tradition und Erneuerung

Seite aus : Avicenna, De animalibus

Gelehrter am Lesepult (Bl. 1a )

Avicenna
De animalibus (übers. von Michael Scotus), Venedig:
Johannes und Gregorius de Gregoriis, um 1500,
2°, 54 Bl. [GW 3112, ISTC ia01416000]
UB Heidelberg, P 563-1 qt. INC : [2]

Der persische Arzt und Philosoph Ibn Sinai, latinisiert Avicenna (um 980–1037), war neben Averroes einer der einflussreichsten nicht-christlichen Denker des Mittelalters, die die abendländische Geistesgeschichte stark prägten. Seine Weiterentwicklung des neuplatonischen Aristotelismus ging in die lateinische Scholastik ein und prägte die Schöpfungslehren von Albertus Magnus und Thomas von Aquin. Die vorliegende Inkunabel enthält eine lateinische Übersetzung der Abhandlung über die Tiere aus dem "Buch der Genesung". Sie wurde nach 1220 von Michael Scotus (gest. um 1235) angefertigt. Der seinerseits bedeutende Gelehrte war u.a. Astrologe am Hof Kaiser Friedrichs II. Der Druck aus der Offizin von Johannes und Gregorius de Gregoriis in Venedig zeigt ein ausgewogenes Schriftbild, das in der für den Humanismus typischen Antiqua gesetzt ist. Die historisierte Initiale zu Beginn des ersten Buches zeigt einen schreibenden Gelehrten.

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