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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

II. Tradition und Erneuerung

Textseite aus: Gaius Iulius Solinus Polyhistor, sive De mirabilibus mundi, Venedig: [Johannes Rubeus], 10. März 1498

Beschreibung der Liparischen Inseln vor Italien „De insulis uulcaniis“ (Bl. b4b)

Gaius Iulius Solinus Polyhistor, sive De mirabilibus mundi,
Venedig: [Johannes Rubeus], 10. März 1498, 4o, 46 Bl.
[GW M42832, ISTC is00622000] UB Heidelberg, D 6565 oct. INC

Gaius Iulius Solinus war ein lateinischer Grammatiker und Kompilator. Als sein Hauptwerk gilt "De mirabilibus mundi", das auch unter dem Titel "Polyhistor" bekannt ist. In dem Text sind alle Wunder der Welt in Form einer Sammlung von Denk- bzw. Merkwürdigkeiten zusammengetragen. Als Hauptquellen dienten Solinus die enzyklopädische Natur-geschichte des älteren Plinius (vgl. II.1) und die Erdbeschreibung des spanischen Geographen Pomponius Mela ("De chorographia libri tres"). Das Werk wurde noch im Inkunabelzeitalter vor allem in Italien in zahlreichen Ausgaben gedruckt und erfreute sich großer Beliebtheit.
Der Text der aufgeschlagenen Seite erwähnt die sieben Liparischen oder auch Äolischen Inseln als Beispiel für aktive Vulkane in Italien („De insulis uulcaniis“). Schon damals war bekannt, dass die Inseln Teil einer unterirdisch verbundenen Vulkankette sind, zu der auch der Ätna gehört: „Nam et ipse natura soli ignea per occulta commercia aut mutuantur Aetnae incendia aut subministrant“ („Denn, auch selbst von feuriger Natur des Bodens, borgen sie sich entweder die Brände des Ätna oder geben sie ihm zurück durch verborgenen Austausch“).

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