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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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II. „Hinaus in die Zukunft leben“ – von Preußen nach Heidelberg

Else Jaffé vermittelte zwischen den intellektuellen Kontrahenten Marie Luise Gothein und Friedrich Gundolf. Sie lud die Freundin zu sich, auf neutrales Terrain, zu einem Treffen ein.

Gothein selbst berichtet später davon, wie sie als erstes der „Schmelz einer reinen, unaussprechlich rührenden Jugend“ an Gundolf faszinierte. Auf Jaffés Frage nach der empfehlenswertesten Dante-Übertragung riet Gothein zur Bearbeitung Otto Gildemeisters aus dem 19. Jahrhundert, doch Gundolf schlug vor, die Übersetzung von Stefan George vorzulesen. Gothein schrieb darüber: [...] unter der Lampe stehend, den Körper leise dem Rhythmus hingebend, las er die herrlichen Terzinen des Gebetes des heiligen Bernhard, das Leuchtendste, was mir an Nachbildung fremder Rhythmen in deutscher Sprache bekannt ist.“

Es muss sich um die Erstausgabe von Georges Dante gehandelt haben, bei dem die Schriftprobe des Dichters als Faksimile für den Druckstock verwendet wurde. So wurde Gothein für den äußeren Kreis Stefan Georges gewonnen.

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