I. Der Blick auf alle Religionen und Riten der Welt
Den Auftakt der Ausstellung bilden drei Publikationen, die annähernd gleichzeitig im zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts entstanden sind: Bernard Picarts achtbändiges Tafelwerk der Cérémonies et coutumes religieuses de tous les peuples du monde, Bernard de Montfaucons monumentale Bildenzyklopädie zur Antike und Joseph-François Lafitaus Vergleich der Kultur der nordamerikanischen Indianer mit den Völkern der Antike, die Mœurs des Sauvages.
Die unterschiedliche Wirkungsgeschichte der Werke dokumentiert sich in ihrer unterschiedlichen Rezeption: Montfaucon wurde von Winckelmann und der späteren Archäologie vollkommen abgelehnt, während Picarts Bilder und seine Grundidee eines weltweiten Vergleichs zahlreich verbreitet und adaptiert wurden. Lafitaus Werk setzte aufgrund der ethnologischen Beschreibungen von Riten und kulturellen Eigenheiten neue methodische Standards.
Buchpublikationen aus dem späteren 15., dem 16. und 17. Jahrhundert ergänzen das breite chronologische und thematische Spektrum von „Europas Blick auf fremde Religionen”.
Vorschau der Exponate
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