V. Tabulae anatomicae: Anatomische Illustrationen des 16. bis 19. Jahrhunderts

Der Text der „Historia anatomica“ gilt als eine der am weitesten verbreiteten anatomischen Schriften der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Von ihr erschienen mehrere Ausgaben in Latein und Französisch. Der in zwölf Bücher gegliederte Text enthält neben der Beschreibung der anatomischen Strukturen auch 178 „controversies“, in denen Fragen eher theoretischer Natur diskutiert werden.

Weder inhaltlich noch was das Bildmaterial angeht enthält die Schrift Neues. Die eindrucksvollen, von de Bry gestochenen Kupfer gehen – bis auf wenige Ausnahmen – auf Vesalius, Volcher Coiter (1534–1576), Valverde und andere zurück.

Da DuLaurens die Positionen Galens in den meisten Fällen teilte versuchte er ihn im Vorwort gegenüber den zahlreichen „Verleumdungen“ moderner Anatomen zu verteidigen. In der Tat unterstützte er die Position Galens in den meisten Kontroversen. Trotz diesem Verhaftetsein in alten Ansichten war die „Historia“ als reines Textbuch sehr erfolgreich, da die anatomischen Beschreibungen sehr schlüssig waren.

Das Titelkupfer zeigt das Brustbild DuLaurens‘ mit der Dedikation an Heinrich IV., flankiert von zwei Écorchés.

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V.14 André DuLaurens: Historia anatomica hvmani corporis et singvlarvm eivs partivm.Mvltis controuersijs & obseruationibus nouis illustrata, Frankfurt a.M.: Matthaeus Becker / Theodor de Bry (Erben), Bry Witwe, 1600, Titelkupfer
Universitätsbibliothek Heidelberg, T 2194 RES