III. Anatomische Lehrmittel: Präparationstechniken und Modelle

Zeichenapparat nach Abbé

Mit einem Zeichenapparat nach dem Entwurf des Physikers und Optikers Ernst Abbé (1840−1905) konnten Anatomen die histologischen Schnitte gleichzeitig unter dem Mikroskop betrachten und abzeichnen. Der Apparat besteht aus einem Spiegel nebst einem Prismensystem und wurde auf einem Mikroskop befestigt. Dies erlaubte es, die Strukturen auf ein daneben liegendes Blatt Papier zu überblenden, worauf sie sich bequem abzeichnen ließen.

Der hier ausgestellte Zeichenapparat ist auf ein Kursmikroskop der Firma Winkel-Zeiss aus dem Jahr 1928 montiert. Er besteht aus einer feststellbaren Aufsteckhülse, einem Träger des sogenannten Abbé‘schen Würfelchens − einer über einem kleinen Würfel drehbaren Blendglaskappe − und einem seitlichen Arm mit einem Spiegel. Nachdem der Apparat auf den Tubus des Mikroskops geklemmt wurde, musste der Spiegel in die richtige Position gebracht werden, bevor mit dem Zeichnen begonnen werden konnte. Die Zeichnungen ließen sich zum Beispiel als Grundlage für die anschließende Rekonstruktion in der Wachsplattentechnik verwenden.