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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

III. Die Universitätsbibliothek: Digitalisierungsprojekte

Satirezeitschriften und Karikaturen aus dem deutsch-französischen Krieg (1870/71) und der Pariser Kommune

kolorierte Zeichnung: drei nach links schauende Frösche hintereinanderSatire- und Karikaturzeitschriften sowie Einzelkarikaturen und humoristische Bilderserien erfreuten sich im 19. Jahrhundert in Frankreich so großer Beliebtheit, dass man sogar von einem „Goldenen Zeitalter der Karikatur” spricht. Alleine zwischen 1867 und 1885 wurden mehr als 150 Satirezeitschriften neu herausgegeben, von denen sich einige nur kurze Zeit halten konnten.

Andre Gill, Alfred Le Petit, Moloch und viele andere Karikaturisten waren für diese Zeitschriften tätig, fertigten aber auch Einzelblätter. Häufig wurden die Werke mit einem Pseudonym wie Untel oder Zut signiert, was eine sichere Identifikation der realen Person erschwert oder unmöglich macht.

Trotz großer Einschränkungen durch die Zensur spiegelt sich in den Karikaturen das politische, kulturelle und soziale Leben in seiner ganzen Vielseitigkeit wider.

Insbesondere Zeitgenossen und aktuelle Ereignisse werden raffiniert, amüsant, überspitzt, teilweise auch respektlos dargestellt.

Revue comique, L'Eclipse, Le fils du Père Duchêne und die weiteren Karikaturzeitschriften geben einen breiten Einblick in das französische Pressewesen und wecken durch ihr breites Spektrum an Themen und Motiven nicht nur das Interesse von Kunsthistorikern und Historikern.

Ein sehr seltenes großformatiges neunbändiges Konvolut von Einzelkarikaturen und Bildserien sowie weitere außergewöhnliche Karikatursammlungen, die aus Privatbesitz in die Bibliothek kamen, runden das Bild ab und bilden einen Glanzpunkt der Sammlung.

Projektbeschreibung

Das Ziel des Projekts ist die Digitalisierung, webbasierte Bereitstellung und Erschließung von Kunst- und Satirezeitschriften des 19. bis frühen 20. Jahrhunderts.

Das Konvolut umfasst ein breites Spektrum an deutschsprachigen Kunstzeitschriften, deutschen und französischen Satirezeitschriften, Flugblättern und Einzelkarikaturen. Vertreten sind u.a. namhafte Publikationen des Jugendstils wie die Jugend und der PAN.

Die digitalisierten Kunstzeitschriften sind im Internet frei verfügbar. Sie können über umfassende Suchfunktionen recherchiert werden: z.B. ist für alle in modernen Schriftarten gedruckten Bände eine Volltextrecherche möglich, für die in Frakturschrift publizierten Bänden eine Suche in Inhaltsverzeichnissen und Registern.

Sämtliche Illustrationen der Satirezeitschriften werden in der Objekt- und Multimediadatenbank heidICON erfasst und kunsthistorisch erschlossen. Dadurch können die Bilder gezielt nach Künstlern, Titeln, Themen und Gegenständen durchsucht werden.

Zur nationalen und internationalen Vernetzung werden die Aufsätze der Kunstzeitschriften in bibliothekarische Nachweisinstrumente eingebunden; die Einzelillustrationen stehen in kultur- und kunsthistorischen Fachportalen und Bilddatenbanken für die Forschung bereit.

Gefördert durch

  • Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Projektbeginn

01.04.2009

Weitere Informationen

Vorschau der Exponate

(Zum Rundgang Bilder anklicken)

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