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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

Projekte zur Massenentsäuerung 2019

Finanziert mit Mitteln des Landesrestaurierungsprogramms konnten auch 2019 wieder vom Papierzerfall bedrohte Bände in Kooperation mit dem Institut für Erhaltung von Archiv- und Bibliotheksgut in Ludwigsburg und der Nitrochemie Aschau GmbH entsäuert werden. Die beantragten und von der Firma bearbeiteten 500 kg Papier umfassten 1383 Bände, darunter die restlichen Bände der Satirezeitschrift „Fliegende Blätter“ sowie 1326 Bände der Sondersammlung der UB „Deutsche Jugendbewegung“ (Sondersignatur „DJ“). Die zahlreichen Werke der Sammlung, darunter auch einige wertvolle Rara, zeichnen ein vielfältiges Bild der deutschen Geistesgeschichte im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts.

In den 60er Jahren initiierte der damalige Direktor der UB, Professor Carl Wehmer (1903-1978), die Aufnahme der Erwerbungsaktivitäten zur Epoche „Deutsche Jugendbewegung“. Bis Anfang der 70er Jahre wurden zum Aufbau der Sammlung umfangreiche antiquarische Käufe getätigt. Die Sammlung vereinigte schließlich rund 1900 Einheiten, darunter insbesondere Liederbücher und –blätter, Literatur der Wandervogel- und Jugendherbergsbewegung, Schriften zur Schulreform, Jugendpflege, Jugendfürsorge sowie zahlreiche Schriften zur politischen Jugendbewegung und ergänzt die weitaus umfangreicheren Bestände des Archivs der Deutschen Jugendbewegung auf Burg Ludwigstein oder der Staatsbibliothek bzw. der Deutschen Bücherei. Der von Dr. Achim Bonte verfasste Aufsatz „Ein Strohfeuer mit Langzeitwirkung. Die Sammlung „Deutsche Jugendbewegung“ in der Universitätsbibliothek Heidelberg“, in: Theke 2005, 12-17 befasst sich ausführlich mit der Entstehung und den Inhalten der Sammlung.

Vor allem das in der Sammlung vielfach vorhandene Kleinschrifttum (Programm- und Streitschriften, Fahrtenberichte, Liederbücher, Liederblätter, Flugblätter, Sonderdrucke, etc. des Erscheinungszeitraums 1900-1965 sowie die in der Sammlung enthaltenen, wenig verbreiteten Zeitschriften bedurften aufgrund des schlechten Erhaltungszustands einer konservatorischen Behandlung, die wir 2019 beginnen konnten.

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