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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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Reformationsjubiläum 2017

Johann Tetzel (ca. 1460–1519) Dominikanermönch und Ablasshändler, einer der Anlässe Martin Luthers zur Verkündung seiner 95 Thesen

Im Jahr 1517 veröffentlichte der Augustiner-Eremit Martin Luther, Doktor der Theologie und Professor an der Universität zu Wittenberg, 95 Thesen zum Ablasswesen der katholischen Kirche. Seine Kritik zielte auf Predigt und Praxis des Ablasses, der mit Buße und Geldspenden den Sünder aus dem Fegefeuer befreien sollte. Dem entgegen stellte er die Kraft des Glaubens, der allein auf die Gnade Gottes vertraut.(Mehr)

Schon wenige Monate nach der Veröffentlichung der 95 Thesen reiste Luther zur Generalversammlung seines Ordens nach Heidelberg, wo er am 26. April 1518 in der Universität Heidelberg vor Ordensmitgliedern, Studenten und Theologieprofessoren ein wissenschaftliches Streitgespräch, die „Heidelberger Disputation“, leitete.


Gemälde von 1872, Ferdinand Pauwels (1830–1904)
Luther als Augustinermönch, (Lucas Cranach d. Ä., 1520)

Die Disputation umfasst 40 Thesen, davon 28 Thesen „Ex Theologia“ und 12 Thesen „Ex Philosophia“. In ihnen formuliert Luther seine eigenen theologischen Erkenntnisse und kritisiert die aristotelisch geprägte scholastische Theologie.

Luthers reformatorische Ideen wurden von einigen Teilnehmern der „Heidelberger Disputation“ mit begeisterter Zustimmung aufgenommen und entfalteten in der Folgezeit im südwestdeutschen Raum ihre Breitenwirkung.

Der Text der „Disputatio Heidelbergae habita“ nach der kritischen Gesamtausgabe „D. Martin Luthers Werke“, sog. Weimarer Ausgabe (WA), im Original aus dem Jahr 1883 aus dem Bestand der Universitätsbibliothek Heidelberg:

Für Mitglieder der Universität Heidelberg ist die Weimarer Ausgabe der Werke Martin Luthers (127 Bände, 1883ff) auch in einer vollständigen elektronischen Version zugänglich.

(Stefanie Berberich)

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