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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

Codices Palatini

Die Ursprünge der Bibliotheca Palatina, der Pfälzischen Landbibliothek, reichen bis 1386, in das Jahr der Gründung der Universität Heidelberg. Damals entstanden die Bibliotheken der Artisten und der drei höheren Fakultäten. Weitere, ursprünglich eigenständige Institutionen, die im Laufe der Zeit in der Bibliotheca Palatina aufgingen, waren die sogenannte Stiftsbibliothek in der Heiliggeistkirche und die Büchersammlung der Kurfürsten auf dem Heidelberger Schloß. Ihr vorläufiges Ende brachte der zu ihrer Zeit berühmtesten Büchersammlung Deutschlands die Eroberung Heidelbergs während des Dreißigjährigen Kriegs im Jahr 1622. Als Kriegsbeute der Katholischen Liga gelangten die Bücher in die Bibliothek des Vatikan. Zum größten Teil ist sie auch heute noch dort untergebracht, lediglich 847 deutschsprachige Handschriften sowie 29 griechische und 16 lateinische Codices waren zu Beginn des 19. Jahrhunderts nach Heidelberg zurückgelangt und werden seitdem in der Universitätsbibliothek aufbewahrt. Dieser Bestand wird ergänzt durch Photokopien (Codices simulati) sämtlicher in der Bibliotheca Vaticana in Rom verbliebener Palatina-Handschriften (2.012 Cod. Pal. lat., 403 Cod. Pal. graec., 432 Cod. Pal. ebr.).

Die deutschen Handschriften werden seit 1996 neu katalogisiert (s. Projekte) und sukzessive in die Handschriftendatenbank "Manuscripta Mediaevalia" eingebracht. Seit 2008 werden die Digitalisate auch in der europäischen Datenbank digitalisierter historischer Buchbestände "Manuscriptorium" nachgewiesen. Die deutschen Handschriften werden seit 1996 mit Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) neu katalogisiert

Bereits 2001 wurde damit begonnen, die Heidelberger Palatina-Handschriften zu digitalisieren und über das Internet bereitzustellen. Gefördert durch eine großzügige Zuwendung der Manfred-Lautenschläger-Stiftung sind seit Mai 2009 alle 848 Handschriften digitalisiert und können elektronisch eingesehen werden. Auch fast alle in heute in Heidelberg aufbewahrten lateinischen und griechischen Palatina Handschriften sind online.

Nachdem bereits im Rahmen des Projektes „Bibliotheca Laureshamensis – digital” 133 der seit 1623 in der Biblioteca Apostolica Vaticana in Rom aufbewahrten ca. 2.050 lateinischen Handschriften der ehemaligen Bibliotheca Palatina durch die Universitätsbibliothek Heidelberg digitalisiert werden konnten, wurde im Januar 2012 damit begonnen, auch die übrigen lateinischen Codices entsprechend zu bearbeiten. Mit diesem Schritt begründen die beiden Institutionen eine langjährige Kooperation, um die einst berühmteste Bibliothek nördlich der Alpen virtuell wieder zu vereinigen.


markerBibliotheca Palatina – digital

markerForschungsstand

markerBestandskataloge und weitere Literatur

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