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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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August Johann Rösel von Rosenhof: Historia naturalis ranarum nostratium / Die natürliche Historie der Frösche hiesigen Landes – digital

stilisierte Abbildung

Rösel von Rosenhof: Historia naturalis Ranarum nostra­tium, 1758 (Frontispiz)

Neben seinen berühmten Insekten-Belustigungen veröffentlichte August Johann Rösel von Rosenhof (1705-1759) noch ein weiteres Buch, die Historia naturalis ranarum nostratium, das eine neue Ära der Herpetologie einleitete. Erstmals wurden alle bis dahin bekannten heimischen Froscharten in Wort und Bild naturgetreu wiedergegeben. Ein geplantes Werk über Eidechsen und Salamander konnte er vor seinem Tod nicht mehr vollenden.

Seine Historie der Frösche umfasst 24 Tafeln, die jeweils einmal unkoloriert und mit Abbildungslegenden versehen sowie zusätzlich koloriert dem Werk beigegeben sind. Rösel war über die rein morphologische Erscheinung der Tiere hinaus auch an ihrer Lebensweise interessiert. Sein Ziel war es, dem Ursprung eines Lebewesens genau auf den Grund zu gehen. So enthält der zweisprachige Text sehr detaillierte Beschreibungen und Diskussionen über die Fortpflanzung der Frösche, die von den damaligen Wissenschaftlern aber unterschiedlich beurteilt wurden. Die Abbildungen, an denen neben Rösel sechs Künstler beteiligt waren, gehören – was die Exaktheit in der Wiedergabe der anatomischen Details angeht – zu den besten ihrer Art. Zur Untersuchung der Insekten dienten Rösel selbstgebaute Sonnenmikroskope, die ihn in die Lage versetzte, Tiere zu zergliedern oder mikroskopisch kleine Details der Insekten zu zeichnen. Jan Swammerdam hatte 1752 in seiner „Bibel der Natur“ eine Anleitung zur Präparation von Insekten veröffentlicht.

Zeichnung eines skizzierten Frosches

Rösel von Rosenhof: Historia naturalis Ranarum nostratium, 1758 (Taf. XVI)

Einige der Tafeln zeigen die präparierten Frösche trompe-l'œil-haft auf einer Unterlage fixiert. Der Text zu Tafel XVI, die einen weiblichen grünen Wasserfrosch zeigt, beschreibt sein Vorgehen auf Seite 64 näher: „In dieser [Abb. 1] zeigen die Buchstaben aa, aa die äußere Haut an, welche allezeit, wenn der Frosch, den ich lebendig öffne, mit seinen vier Füssen, vermittelst der vier Zwecke auf einem dazu bereiteten kleinen Bret vest gemachet worden, am ersten von mir entzwey geschnitten und mit Nadeln an den Seiten befestiget wird." Da sich Rösels Interesse vor allem auf die Fortpflanzung der Amphibien richtete, bildet er auf Abbildung 2 dieser Tafel die Eierstöcke, „nebst den noch übrigen zu Erzeugung gehörigen Theilen“ separat und vergrößert ab, „damit sie besser und deutlicher in die Augen fallen“ in der Abbildung 7 der selben Tafel zeigt er darüber hinaus das „Gerippe unseres Wasserfrosches […] auf dem Rücken liegend und der Länge nach ausgestrecket“.


Weiterführende Literatur

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