Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 11.1911/1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.52948#0127
DOI Heft:
Heft 9.
DOI Artikel:Redaktioneller Teil
DOI Artikel:Katsch, Hermann: Aerugo nobilis
DOI Artikel:Dressler, Willy Oskar: Dreßlers Kunstjahrbuch 19911/12
DOI Artikel:Vermischter Nachrichtenteil
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.52948#0127
Heft 9.
Die Werkstatt der Kunst.
sehens ebensogut aus Steinpappe, Lisen oder sonst
etwas bestehen könnten wie aus der teuren Bronze,
nachträglich zu patinieren, indem man die schwarze
Schicht bis auf das blanke Metall abbürste und
dann in geeigneter auszuprobierender Weise mit
Friktionsmitteln bearbeite, die der Bronze geben,
was der Bronze gebührt, nämlich das metallische
Aussehen. —7 Für die, die sich den Unterschied nicht
gleich klarmachen können, warum eine blanke oder
glänzende Figur besser aussieht, als eine stumpfe,
möchte ich hier einfügen, daß alles metallisch Glän-
zende, durch Reflexe und Luftlichter belebt, fast eine
Auflösung der Schwere erfährt, während stumpfe,
graue, schwarze Figuren zunächst den Lindruck des
Lastenden, einer schweren Masse machen. —
(Schluß folgt.)
vreKlers Rimstjakrbuck 1911/12*)
Statt einer besonderen Empfehlung, deren das
ganz vorzügliche, übersichtliche und gründ-
liche Nachschlagewerk gewiß nicht mehr bedarf,
drucken wir lieber, als Selbstanzeige, die Worte hier
ab, die Dreßler, der fleißige Herausgeber, seinem
Werke vorangestellt hat, indem wir einige Stellen
durch Sperrdruck hervorheben:
„Zum sechsten Male sei hiermit Dreßlers Kunst-
jahrbuch der Veffentlichkeit übergeben; auf das ein-
gehendste neu bearbeitet, ergänzt und um ein Wesentliches
stattlicher. Allein im biographischen Teil sind in der vor-
*) Verlag der Stillerschen Hof- und Universitäts-
druckerei (H. Taubmann) in Rostock i. M., ca. tooo S. 8°,
in Leinen gebunden Preis Mk. Inhalt: Hof- und
Staatsbehörden der Kunstverwaltung; Bibliotheken, Lehr-
stätten, Sammlungen, Interessengemeinschaften, Zeit-
schriften, Periodica; Deutsche bildende Künstler und Künstle-
rinnen der Gegenwart; Kunstgelehrte, Kunstschriftsteller
und Kunstschriftstellerinnen.
liegenden Ausgabe etwa 2000 neue Namen hinzugekommen.
Neu ausgenommen ist die Abteilung: Hof- und Staats-
behörden der Kunstverwaltung, eine große Reihe wichtiger
Kunstinstitute und hinter den Städtenamen ein großer Teil
der leitenden Stadtbaubeamten für Hochbau. Ferner sind
umfangreiche Verbesserungen in der Anordnung des Stoffes
getroffen worden, welche die Benutzung erheblich verein-
fachen und erleichtern.
Dieses wie das bedeutende Anschwellen der übrigen
Artikel bedingte, daß alles Ueberflüssige, dem deutschen
Kunstleben nicht Angehörige, ausgemerzt wurde, wie auch
die Aufnahme in den biographischen Teil allen denen ver-
sagt werden mußte, die den gestellten Bedingungen nicht
entsprachen.
wenn so das Werk in völligem Neusatz zum Manne
geworden in jugendlicher Frische erscheint, so sind in ziel-
bewußtem wollen die Prinzipien die alten geblieben:
Förderung einer umfangreichen Personalkennt-
nis, Herstellung zuverlässiger Verbindungen
zwischen den einzelnen Kunstgebieten, Hebung
der Standesinteressen, Stärkung des Standes-
bewußtseins. Und wer so wie der Unterzeichnete in die
Lage kommt, das gesamte Kunstleben des geeinten deutschen
Vaterlandes durchzuarbeiten, die wünsche der Künstler-
schaft kennend und verstehend, alle die verschiedenen Ver-
öffentlichungen und Meinungen zu lesen und zu hören,
dem muß die Notwendigkeit der Förderung dieser Prinzipien
im Interesse eines gesunden deutschen Kunstlebens mit un-
widerstehlicher Klarheit vor Augen treten.
Zum Schluß ist es mir ein Herzensbedürfnis, allen
Behörden und Institutsleitungen, all den vielen Freunden
des Werkes für bereitwilligst gewährte Hilfe und Unter-
stützung meinen aufrichtigsten Dank auszusprechen."
Gstseebad Arendsee, im Oktober t9lb
Will^ Oskar Dressier.
Unsöl'k tislilige 8ei!sgs, llie MvlM? klMitecllli. Miök Ilk. 8,
trat kolbenden Inbalt: Neue Qulaobten über die
römisob-pompejanisobe Wandmaltecbniic. Von K.
Derber. (Zcbluss.) — Uotationstieldruob. Von kal-
ter 2ie^ler. (KortsetrunZ.) — Nacbteile von sauer
gewordenen Klebe- oder Karbenrusat^rnitteln. —
Wasserfeste cbinesiscbe ll"uscbe.
vermischter Ncrchrichtenteil.
Geplante Ausstellungen
Bern. Nachdem der Basar, der diesen Sommer zugunsten
einer Kun st Halle veranstaltet wurde, 5OOOO Franken ab-
geworfen hat, wurde jetzt ein Verein gegründet, der die
Kunsthalle erstellen soll. Die Pläne von den Architekten
Ioß und Klauser sind vorhanden. Das Gebäude soll am
Helvetiaplatz, auf dem das Welttelegraphendenkmal zu
stehen kommt, erstellt werden und soll Zoo—Z50 000 Franken
kosten. Es soll nicht nur permanenten Ausstellungen dienen,
sondern auch die Turnusausstellung des Schweizerischen
Kunstvereins und besonders den schweizerischen Salon auf-
nehmen können, der alle zwei Jahre stattfinden soll, für
den es aber bisher äußerst schwer war, ein Lokal zu finden.
Die Kunsthalle soll bis zur Landesausstellung t9l4 fertig
sein.
Bremen. Auf der am H. Februar bis t- März t9l2 in
Bremen stattfindenden Ausstellung des Deutschen
Künstlerbundes werden diesmal zweivilla-Romana-
Preise zur Vergebung gelangen, während die Verleihung
eines dritten für die gleichfalls im Jahre l9l2 in
Chemnitz stattfindende Ausstellung des Künstlerbundes,
zu der nur graphische Arbeiten zngelassen werden, be-
stimmt ist. Die Tatsache, daß ein dritter Preis anstatt wie
bisher zwei für das nächste Ausstellungsjahr dem Bunde
zur Verfügung steht, erklärt sich aus der Tatsache, daß der
Vorstand des Villa-Romana-Vereins zu Leipzig auf fein
Recht der Verleihung des dritten Preises zugunsten des
Deutschen Künstlerbundes verzichtet hat.
Gent. (Weltausstellung Gent t9l3.) Nachdem der
in der Veröffentlichung vom 23. Oktober vorgesehene An-
meldungstermin abgelaufen ist, sieht — im Ei »vernehmen
mit der Deutschen Reichsregierung — die „Stän-
dige Ausstellungskommission für die Deutsche Industrie"
mangels hinreichender Anmeldungen und aus den
in der betreffenden Veröffentlichung bekanntgegebenen grund-
sätzlichen Erwägungen von der Bildung einer geschlossenen
Deutschen Abteilung innerhalb der Weltausstellung Gent
ab.
Sofia. (Internationale Ausstellung Sofia !9l2.)
Die in Sofia erscheinende „Bulgarische Handelszeitung"
veröffentlicht die folgende Mitteilung: „Internationale Aus-
stellung zu Sofia. Die hiesige Handelskammer hat dem
veranstaltungskomitee für die in Sofia für ;yt2 geplante
internationale Ausstellung jede Unterstützung ver-
weigert, da diese Veranstaltung mit gewinnsüchtigem
Zwecke unternommen wurde, außerdem keine genügende
Sicherstellung vorhanden sei, daß das Werk mit Erfolg
würde durchgeführt werden." Die „Ständige Ausstellungs-
Die Werkstatt der Kunst.
sehens ebensogut aus Steinpappe, Lisen oder sonst
etwas bestehen könnten wie aus der teuren Bronze,
nachträglich zu patinieren, indem man die schwarze
Schicht bis auf das blanke Metall abbürste und
dann in geeigneter auszuprobierender Weise mit
Friktionsmitteln bearbeite, die der Bronze geben,
was der Bronze gebührt, nämlich das metallische
Aussehen. —7 Für die, die sich den Unterschied nicht
gleich klarmachen können, warum eine blanke oder
glänzende Figur besser aussieht, als eine stumpfe,
möchte ich hier einfügen, daß alles metallisch Glän-
zende, durch Reflexe und Luftlichter belebt, fast eine
Auflösung der Schwere erfährt, während stumpfe,
graue, schwarze Figuren zunächst den Lindruck des
Lastenden, einer schweren Masse machen. —
(Schluß folgt.)
vreKlers Rimstjakrbuck 1911/12*)
Statt einer besonderen Empfehlung, deren das
ganz vorzügliche, übersichtliche und gründ-
liche Nachschlagewerk gewiß nicht mehr bedarf,
drucken wir lieber, als Selbstanzeige, die Worte hier
ab, die Dreßler, der fleißige Herausgeber, seinem
Werke vorangestellt hat, indem wir einige Stellen
durch Sperrdruck hervorheben:
„Zum sechsten Male sei hiermit Dreßlers Kunst-
jahrbuch der Veffentlichkeit übergeben; auf das ein-
gehendste neu bearbeitet, ergänzt und um ein Wesentliches
stattlicher. Allein im biographischen Teil sind in der vor-
*) Verlag der Stillerschen Hof- und Universitäts-
druckerei (H. Taubmann) in Rostock i. M., ca. tooo S. 8°,
in Leinen gebunden Preis Mk. Inhalt: Hof- und
Staatsbehörden der Kunstverwaltung; Bibliotheken, Lehr-
stätten, Sammlungen, Interessengemeinschaften, Zeit-
schriften, Periodica; Deutsche bildende Künstler und Künstle-
rinnen der Gegenwart; Kunstgelehrte, Kunstschriftsteller
und Kunstschriftstellerinnen.
liegenden Ausgabe etwa 2000 neue Namen hinzugekommen.
Neu ausgenommen ist die Abteilung: Hof- und Staats-
behörden der Kunstverwaltung, eine große Reihe wichtiger
Kunstinstitute und hinter den Städtenamen ein großer Teil
der leitenden Stadtbaubeamten für Hochbau. Ferner sind
umfangreiche Verbesserungen in der Anordnung des Stoffes
getroffen worden, welche die Benutzung erheblich verein-
fachen und erleichtern.
Dieses wie das bedeutende Anschwellen der übrigen
Artikel bedingte, daß alles Ueberflüssige, dem deutschen
Kunstleben nicht Angehörige, ausgemerzt wurde, wie auch
die Aufnahme in den biographischen Teil allen denen ver-
sagt werden mußte, die den gestellten Bedingungen nicht
entsprachen.
wenn so das Werk in völligem Neusatz zum Manne
geworden in jugendlicher Frische erscheint, so sind in ziel-
bewußtem wollen die Prinzipien die alten geblieben:
Förderung einer umfangreichen Personalkennt-
nis, Herstellung zuverlässiger Verbindungen
zwischen den einzelnen Kunstgebieten, Hebung
der Standesinteressen, Stärkung des Standes-
bewußtseins. Und wer so wie der Unterzeichnete in die
Lage kommt, das gesamte Kunstleben des geeinten deutschen
Vaterlandes durchzuarbeiten, die wünsche der Künstler-
schaft kennend und verstehend, alle die verschiedenen Ver-
öffentlichungen und Meinungen zu lesen und zu hören,
dem muß die Notwendigkeit der Förderung dieser Prinzipien
im Interesse eines gesunden deutschen Kunstlebens mit un-
widerstehlicher Klarheit vor Augen treten.
Zum Schluß ist es mir ein Herzensbedürfnis, allen
Behörden und Institutsleitungen, all den vielen Freunden
des Werkes für bereitwilligst gewährte Hilfe und Unter-
stützung meinen aufrichtigsten Dank auszusprechen."
Gstseebad Arendsee, im Oktober t9lb
Will^ Oskar Dressier.
Unsöl'k tislilige 8ei!sgs, llie MvlM? klMitecllli. Miök Ilk. 8,
trat kolbenden Inbalt: Neue Qulaobten über die
römisob-pompejanisobe Wandmaltecbniic. Von K.
Derber. (Zcbluss.) — Uotationstieldruob. Von kal-
ter 2ie^ler. (KortsetrunZ.) — Nacbteile von sauer
gewordenen Klebe- oder Karbenrusat^rnitteln. —
Wasserfeste cbinesiscbe ll"uscbe.
vermischter Ncrchrichtenteil.
Geplante Ausstellungen
Bern. Nachdem der Basar, der diesen Sommer zugunsten
einer Kun st Halle veranstaltet wurde, 5OOOO Franken ab-
geworfen hat, wurde jetzt ein Verein gegründet, der die
Kunsthalle erstellen soll. Die Pläne von den Architekten
Ioß und Klauser sind vorhanden. Das Gebäude soll am
Helvetiaplatz, auf dem das Welttelegraphendenkmal zu
stehen kommt, erstellt werden und soll Zoo—Z50 000 Franken
kosten. Es soll nicht nur permanenten Ausstellungen dienen,
sondern auch die Turnusausstellung des Schweizerischen
Kunstvereins und besonders den schweizerischen Salon auf-
nehmen können, der alle zwei Jahre stattfinden soll, für
den es aber bisher äußerst schwer war, ein Lokal zu finden.
Die Kunsthalle soll bis zur Landesausstellung t9l4 fertig
sein.
Bremen. Auf der am H. Februar bis t- März t9l2 in
Bremen stattfindenden Ausstellung des Deutschen
Künstlerbundes werden diesmal zweivilla-Romana-
Preise zur Vergebung gelangen, während die Verleihung
eines dritten für die gleichfalls im Jahre l9l2 in
Chemnitz stattfindende Ausstellung des Künstlerbundes,
zu der nur graphische Arbeiten zngelassen werden, be-
stimmt ist. Die Tatsache, daß ein dritter Preis anstatt wie
bisher zwei für das nächste Ausstellungsjahr dem Bunde
zur Verfügung steht, erklärt sich aus der Tatsache, daß der
Vorstand des Villa-Romana-Vereins zu Leipzig auf fein
Recht der Verleihung des dritten Preises zugunsten des
Deutschen Künstlerbundes verzichtet hat.
Gent. (Weltausstellung Gent t9l3.) Nachdem der
in der Veröffentlichung vom 23. Oktober vorgesehene An-
meldungstermin abgelaufen ist, sieht — im Ei »vernehmen
mit der Deutschen Reichsregierung — die „Stän-
dige Ausstellungskommission für die Deutsche Industrie"
mangels hinreichender Anmeldungen und aus den
in der betreffenden Veröffentlichung bekanntgegebenen grund-
sätzlichen Erwägungen von der Bildung einer geschlossenen
Deutschen Abteilung innerhalb der Weltausstellung Gent
ab.
Sofia. (Internationale Ausstellung Sofia !9l2.)
Die in Sofia erscheinende „Bulgarische Handelszeitung"
veröffentlicht die folgende Mitteilung: „Internationale Aus-
stellung zu Sofia. Die hiesige Handelskammer hat dem
veranstaltungskomitee für die in Sofia für ;yt2 geplante
internationale Ausstellung jede Unterstützung ver-
weigert, da diese Veranstaltung mit gewinnsüchtigem
Zwecke unternommen wurde, außerdem keine genügende
Sicherstellung vorhanden sei, daß das Werk mit Erfolg
würde durchgeführt werden." Die „Ständige Ausstellungs-