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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 34.1919

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Studniczka, Franz: Der Frauenkopf vom Südabhang der Burg in Athen
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Bulle, Heinrich: Ein Jagddenkmal des Kaisers Hadrian
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https://doi.org/10.11588/diglit.44573#0165
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M4

H. Bulle, Ein Jagddenkmal des Kaisers Hadrian.

werden Statuen und Gruppen von solchen aufgestellt gewesen sein, wie es Pau-
sanias aus Anlaß des praxitelischen Satyrs an der Tripodenstraße zu erwähnen
scheint1). Daß dafür sehr erhebliche Maße in Betracht kommen, zeigt noch mehr
als der Bau des Thrasyllos der ihm gleichzeitige des Nikias, aus dessen Resten
sich eine über 11 m breite Tempelfassade ergibt2). Am ehesten also in solchem
choregischen Tempelbau dürfen wir uns die Gruppe denken, deren bisher einziger
Überrest unser herrlicher Ariadnekopf ist. Möchte es dereinst noch gelingen,
mehr hinzuzufinden.
Leipzig. Franz Studniczka.

EIN JAGDDENKMAL· DES KAISERS HADRIAN.
venando usque ad reprehensionem ·
• Studiosus. Spartian, vita Hadriani 2,1.
Am Triumphbogen des Kaisers Constantin in Rom befinden sich über den beiden
Nebentoren beiderseits je zwei Rundreliefs, im ganzen also acht (Abb. l)> die im
Stil von den unmittelbar darunter befindlichen Reliefs, aus konstantinischer Zeit
völlig abweichen und demnach, in gleicher Weise wie die Reliefs der Attika und
die im großen Tordurchgang, von Bauten älterer Zeit herübergenommen sind.
Die Rundreliefs schildern die Jagdfreuden eines Kaisers. Da bei der Wiederver-
wendung die Kaiserköpfe, soweit sie erhalten sind, zu Persönlichkeiten der konstan-
tinischen Zeit umgemeißelt wurden — zwei als Constantin, einer nach der wahr-
scheinlichsten Erklärung Constantius Chlorus, Vater Constantins 3)—, so müssen
Anlaß und Entstehungszeit der Reliefs auf weiten Umwegen erschlossen werden.
Petersen, der diese Reliefs zuerst durch gute Abbildungen zugänglich ge-
macht hat-i), hielt sie für trajanisch. Stuart Jones versuchte sie als flavisch
(domitianisch) zu erweisens). Arndt war der erste, der zugleich mit einer neuen
großen VeröffentlichungS. 6) an verschiedenen Köpfen die Charaktere der hadrianischen
Zeit erkannte und dabei auf des Kaisers überlieferte Jagdleidenschaft hinwies.
Die Prüfung der erhaltenen Gesichter wurde durch eine Veröffentlichung S. Reinachs
nach den Abgüssen in St. Germain-en-Laye erleichtert?). Sieveking hatte sodann
einen verschiedenen Stil der Reliefs an der Nord- und Südseite des Bogens wahr-

S. 37 und Judeich, Topogr. von Athen 106, 281.
Die Statue A. H. Smith, Catal. of sculpt. Brit.
Mus. I Nr. 431, Ath. Mitt. XIII 1888, 383 Taf. 8
(Reisch), Brunn, Denkm. Nr. 119, Collignon,
Hist, de la sculpt. Gr. II 460.
') Pausan. I, 20 mit Anm. Blümners; Klein, Praxi-
teles 183 ff.
Dörpfeld in den Athen. Mitt. XXXVI 1911, 60ff.
Dinsmoor im Americ. Journ. of archaeol. XIV
1910, 459ff· Versakis in der Άρχαιολ. έφημ.
I9I3, 75 ff· Michaelis, Arx Athen. Taf. 32.
danke ich Probedrucke

3) Studniczka bei Reinach, Revue archeol. XV
1910 I, 130. Poulsen, Röm. Mitt. XXIX 1914, 64.
Sieveking, Münch. Jahrb. f. bild. Kunst 1919, II.
4) Antike Denkmäler d. Inst. I Taf. 42/43; Röm.
Mitt. IV 1889, 314!., Taf. 12.
5) Papers British School Rome III 1906, 229, Taf.
21—22.
6) Brunn-Bruckmann, Denkmäler griech. und röm.
Skulptur Taf. 555, 559, 560, 565.
7) Revue archeol. XV 1910 I, u8f., Taf. 1—17.
Mit Bemerkungen Studniczkas S. 129. Ihm ver-
als Vorlage für Abb. 2/4.
 
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