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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Hruza, Otto: Ueber eine Versuchsreihe mit diversen Copirpapieren
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Einsle, Anton: Ueber Aufnahmen von Kircheninterieurs und deren Entwickelung
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0120

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106

Ueber Aufnahmen, von Kirolieninterieurs etc.

Zu Recept 1. ist zu bemerken, dass sieh das Chlornatrium
theilweise beim Erkalten ausscheidet, jedoch noch hinreichend
in Lösung bleibt um kräftige Copien zu liefern. Jeder Photo-
graph kann sich auf diese Weise kräftig eopirendes Aristo-
papier in ungesilbertem Zustande vorräthig halten und nach
Bedarf dann silbern.
Getont wird im oben beschriebenem Tonfixirbade.

Ucbcr Aufnahmen von Kircheninterieurs und
deren Entwickelung.
Von A. Einsle in Wien.
Unser schönes Vaterland ist so reich an Gotteshäusern,
deren Bauart und innere Ausschmückung nicht nur den Kunst-
archäologen zum Studium anregt, sondern auch den für die
Schönheit empfänglichen Photographen einen reichen Schatz
von hochinteressanten Interieuraufnahmen bietet. Ausserdem
besitzt jede Kirche eine kulturhistorisch mehr oder weniger
bewegte Vergangenheit, deren Kenntniss das aufgenommene
Bild um so interessanter macht. Unsere österreichischen
Kirchen insbesondere sind infolge der praehtliebenden und
frommen Beherrscher meist mit grossem Aufwand von kost-
spieligen Kunstwerken verschönert, welche an und für sich
der Abbildung würdige Objecte darbieten. Mit andern Worten
gesagt, gehören Aufnahmen von Kircheninterieurs zu den
dankbarsten photographischen Arbeiten.
Wer in der Sache nicht erfahren ist, hat allerdings mit
einigen Schwierigkeiten zu kämpfen, deren grösste die richtige
Beurtheilung der Expositionszeit ist. In zweiter Linie ist die
Frage, von welchem Standpunkt die Aufnahme zu geschehen
hat, oft äusserst schwer zu beantworten. Endlich ist die
Wahl eines geeigneten Objectives nicht so ganz leicht. Dass
man kein Porträt-Objectiv nimmt, ist zweifellos, ebenso aus-
geschlossen ist die Verwendung einer Landschaftslinse. Die
so nahe liegende Entscheidung für einen Weitwinkel, womög-
lich von 90 —100 Grad ist aber ganz zu verwerfen. Wer ge-
wohnt ist, Zimmer-Interieurs aufzunehmen, wo gewöhnlich der
Standpunkt beschränkt ist, dem bleibt keine andere Wahl als
ein Weitwinkel von sehr kurzer Brennweite. Bei den meist
sehr geräumigen Kirchen wird aber ein Weitwinkel, der im
Zimmer ganz leidlich arbeitet, Bilder zeichnen, welche das
aufgenommene Original gewiss nicht mehr erkennen lassen
 
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