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W. A.J. WILBRAND, EIN FRÜHMITTELALTERLICHER SPANGENHELM
VI. BAND
Ein frühmittelalterlicher Spangenhelm
Von Dr. jur. W. A. J. Wilbrand
Ein Bauer in der Nähe von Verden an der
Aller fand die unten abgebildete Helm-
kappe nebst dem Spiefseisen auf seinem
Grundstücke beim Torfmoorstechen. Beide Gegen-
stände gelangten zunächst in den Besitz eines
Händlers, von diesem erwarb ich sie unmittelbar.
Zwischen der Auffindung und dem Erwerb durch
mich lag nur ein kleiner Zeitraum. Hiermit läfst
baren lassen. Es liegt deshalb die Vermutung
nahe, dafs es sich um einen im Moor verunglückten
Krieger handelt.
Der Helm ist stark abgerostet, aber ganz gut
erhalten, er ist nur an wenigen Stellen leicht durch-
gerostet. Das Eisen, aus dem er besteht, hat
durch das Liegen im Moorboden eine dunkel-
braune Farbe angenommen.
Abb. i
sich die Tatsache erklären, dafs die Helmkappe,
als ich sie erhielt, noch keinen Reinigungsprozefs
durchgemacht hatte; sie befand sich noch in dem-
selben Zustande, wie bei der Ausgrabung.
Der Finder hatte dem Händler keine anderen
Angaben gemacht, als die obigen; von Person
war er nicht bekannt, es liefs sich deshalb leider
nicht feststellen, ob aufser Helm und Spiefseisen
noch andere Gegenstände gefunden wurden. Um
eine Bestattung dürfte es sich kaum gehandelt
haben, da der Finder sonst wohl von dem in
dieser Zeit üblichen Holzsarg etwas hätte verlaut-
Der Helm ist ein Spangenhelm in der
Form einer Kugelkalotte (Abbildung i).
Das Gerüst wird durch vier geschweifte
Bügel gebildet, die oben durch eine aufgenietete
Platte zusammengehalten werden (Abbildung 2).
Diese Platte hat einen Durchmesser von 5,0 cm.
Die Platte hat in der Mitte eine Auftreibung, wo-
durch eine kleine Kuppel entsteht (Abbildung 3).
Die Platte hat eine quadratische Grundform,
die vier Ecken sind zugespitzt, was durch vier
Einschnitte in der Mitte der Seiten ermöglicht
wurde. Diese Einschnitte sind ziemlich roh und
W. A.J. WILBRAND, EIN FRÜHMITTELALTERLICHER SPANGENHELM
VI. BAND
Ein frühmittelalterlicher Spangenhelm
Von Dr. jur. W. A. J. Wilbrand
Ein Bauer in der Nähe von Verden an der
Aller fand die unten abgebildete Helm-
kappe nebst dem Spiefseisen auf seinem
Grundstücke beim Torfmoorstechen. Beide Gegen-
stände gelangten zunächst in den Besitz eines
Händlers, von diesem erwarb ich sie unmittelbar.
Zwischen der Auffindung und dem Erwerb durch
mich lag nur ein kleiner Zeitraum. Hiermit läfst
baren lassen. Es liegt deshalb die Vermutung
nahe, dafs es sich um einen im Moor verunglückten
Krieger handelt.
Der Helm ist stark abgerostet, aber ganz gut
erhalten, er ist nur an wenigen Stellen leicht durch-
gerostet. Das Eisen, aus dem er besteht, hat
durch das Liegen im Moorboden eine dunkel-
braune Farbe angenommen.
Abb. i
sich die Tatsache erklären, dafs die Helmkappe,
als ich sie erhielt, noch keinen Reinigungsprozefs
durchgemacht hatte; sie befand sich noch in dem-
selben Zustande, wie bei der Ausgrabung.
Der Finder hatte dem Händler keine anderen
Angaben gemacht, als die obigen; von Person
war er nicht bekannt, es liefs sich deshalb leider
nicht feststellen, ob aufser Helm und Spiefseisen
noch andere Gegenstände gefunden wurden. Um
eine Bestattung dürfte es sich kaum gehandelt
haben, da der Finder sonst wohl von dem in
dieser Zeit üblichen Holzsarg etwas hätte verlaut-
Der Helm ist ein Spangenhelm in der
Form einer Kugelkalotte (Abbildung i).
Das Gerüst wird durch vier geschweifte
Bügel gebildet, die oben durch eine aufgenietete
Platte zusammengehalten werden (Abbildung 2).
Diese Platte hat einen Durchmesser von 5,0 cm.
Die Platte hat in der Mitte eine Auftreibung, wo-
durch eine kleine Kuppel entsteht (Abbildung 3).
Die Platte hat eine quadratische Grundform,
die vier Ecken sind zugespitzt, was durch vier
Einschnitte in der Mitte der Seiten ermöglicht
wurde. Diese Einschnitte sind ziemlich roh und