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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 49.1938

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Tschauner, Ellie: Weibliches Spiegelbild
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https://doi.org/10.11588/diglit.10945#0296

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282

INN EN-DEKORATI ON

»toilettespiegel« schleiflack mit silber abgesetzt - aus dem schlafzimmer s. 281

WEIBLICHES »SPIEGELBILD«. Das Ansprechende brauchen wollen wir ihn. Körperpflege ist kein Luxus
dieses Entwurfes ist nicht nur die Klarheit seiner und keine Zeit- und Geldvergeudung, sondern selbst-
Linie und die etwas behäbige Breite seiner Form, son- verständliche Grundforderung jeder Kultur. Das Ge-
dern vor allem das Vorhandensein vieler geschlosse- rät zur Pflege der Hände, des Haares, der Haut, Fla-
ner Fächer, die ordentlich und hygienisch alles das sehen, Dosen, Tücher, Frisierumhang, die Haube, die
bergen, was zum Frisiertisch einer Frau gehört. In die Frisur schützt, wenn wir uns umkleiden oder das
dem Bestreben, ihn möglichst anmutig und leicht zu Gesicht mit Creme oder Toiletteessig einreiben, der
gestalten, hat man sonst vielfach die Schieben auf ein Wattebehälter — all das soll zur Hand und in unserem
Mindestmaß gestrichen, sehr viel Glas verwandt und »Schönheitstischchen« vereinigt sein. Hier ist Raum
es der Besitzerin überlassen, Bürsten, Flaschen, Do- genug, und wenn die Besitzerin ihn verläßt, dann
sen, Tuben auf der Tischfläche aufzubauen. Daneben sieht er genau so unaufdringlich, gepflegt und nicht
führte eine Manikürgondel ein eigenes und ein biß- überladen aus, wie die echte und vornehme Art »sich
chen verlassenes Dasein. Aber solch ein »Toiletten- zurechtzumachen«. Toilettentisch und Frau: eines
tisch« ist kaum etwas für richtigen Gebrauch. Und ge- ist der Spiegel des anderen. - elue tschauner
 
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