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Verein für Dekorative Kunst und Kunstgewerbe [Hrsg.]
Mitteilungen — 2.1901

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Heft 4
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Lange, Konrad: Die Darmstäder Künstlerkolonie
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https://doi.org/10.11588/diglit.8171#0103
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Die Darmftädter Künftler-

kolorrie. Von profeffor Konrad Cange.

Der glückliche Omftand, dafs in preufsen an maßgebender
i Stelle die moderne Kunft nicht die tbathräftige Qnter-
ftützung findet, die fie verdient, hat es zwei füddeutfeben
Staaten möglich gemacht, fich an die Spitze der bisher
fyftematifcb zurückgedrängten Bewegung zu ftellen. Der eine ift
Reffen, der andere 5dürttemberg. In beiden Cändern ift die Initiative
von allerhöchfter Stelle ausgegangen, von einfichtsvollen fürften, die
in weifer Yorausficbt der kommenden Gntwicklung erkannt haben,
dafs die wahre förderung der Kunft nicht in dem Kultus vergangener
Kunftricbtungen, fondern in der Onterftützung der fehöpfenfehen
Kräfte der Gegenwart beruht. Die Gründung der Künftlerkolome
in Darmftadt und die Berufung der beiden führenden jVTänner der
]Hüncbener "Vereinigten 3Qerhftätten, Krüger und pankok, nach Stutt-
gart können als die beiden epochemachenden Greigmfre für die
moderne Bewegung im Kunftgewerbe, befonders des füdUchen Deutfcb-
lands, angefeben werden. Ton der JJrt, wie diefe beiden ent-
fcheidenden Schritte von den Künftlern felbft ausgenutzt und von
den fabrikanten und dem Publikum aufgenommen werden, wird
es abhängen, ob Deutfchland die franzöfifebe, belgifche und englifcbe
Konkurrenz auf diefem Gebiete aus dem felde fcblagen, oder nach
wie vor im Schlepptau der benachbarten Rationen einbergeben wird.
 
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