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Verein für Historische Waffenkunde [Hrsg.]
Zeitschrift für historische Waffen- und Kostümkunde: Organ des Vereins für Historische Waffenkunde — 3.1902-1905

DOI Heft:
Heft 12
DOI Artikel:
Wandolleck, Benno: Zur Geschichte des sächsischen Revolvers
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https://doi.org/10.11588/diglit.37714#0382

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Zeitschrift für historische Waffenkunde.

III. Band.

366

Zur Geschichte des sächsischen Revolvers.

W
hierbach erwähnt in
Band 3 Heft 7 dieser
Zeitschrift bei seiner
Besprechung der
Waffen der sächsi-
schen Armee auf
Seite 198 auch die Re-
volver. Er sagt dort:
„Endlich ist noch der
Revolver zu gedenken,
welche im Jahre
1879 für Reiterei und ein erleichteter für Offiziere
u. s. w. vom Jahre 1883 eingeführt wurden. Beide
gründeten sich auf der zuerst vom amerikanischen
Oberst Colt angeblich erfundenen Waffe, obgleich
ganz ähnliche unter dem Namen Drehlinge be-


Von Dr. B. Wandolleck (Dresden).

Modell Smith und Wesson gewählt und zwar das
zweite Modell dieser Firma. Nach der Inschrift
eines in meiner Sammlung befindlichen echten Smith
und Wesson diesen Modells rührt das Patent vom
5. Juli 1859 lier- Es ist ein Randfeuerrevolver,
dessen Lauf nach oben aufklappt. Zum Laden oder
zum Entfernen der abgeschossenen Hülsen muss
die nach dem Aufklappen des Laufes freie Walze
herausgenommen und zum Entladen müssen mittels
eines unter dem Lauf befestigten Stiftes die Ladungen
oder die Hülsen ausgestossen werden. Der Revolver
hat grosse Ähnlichkeit mit dem allerersten Modell
jener Lirma, dem sogen. Revolver Sharps (unter
diesem Namen im Dresdener Arsenal). Der Unter-
schied liegt nur in der Walzenarretierung, dem Visier
und der Sicherung. Bei beiden Modellen wird die


reits Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts
in Deutschland wohlbekannt waren. Die 5 Patronen
fassende Walze drehte sich beim Spannen des
Hahns, der mit einem an seinem Kopfe befindlichen
Zahn gegen das im Boden der Metallpatrone ein-
gelassene Zündhütchen schlug. Die Waffe war
ziemlich schwer, schon die erleichterte wog
940 g
Th. bespricht also nur die noch jetzt in der ge-
samten deutschen Armee gebrauchten Revolver.
In dem sächsischen Kontingent war aber bereits
vorher ein besonderer Revolver eingeführt und zwar
für die Artillerie. An diesen Revolvertyp erinnert
nur der Satz: „Die 5 Patronen fassende Walze“,
sonst bezieht sich alles auf den Preussischen Re-
volver M. 79 und den deutschen Armeerevolver
M. 83.
Als sächsischer Revolver wurde damals ein

Arretierung durch die Nase einer Leder bewirkt,
die auf dem Walzenumfang schleift und in die
Rasten der Walze einspringt. Bei Modell I (Sharps)
liegt sie vor dem Hahn oben auf dem Gestell, bei
Modell II vor dem Abzug unten im Gestell. Eine
kleine Nase der Hahnrippe hebt an M. I beim
Spanner die Feder aus, damit die Rast freigegeben,
und die Walze durch den Umsatzhebel gedreht
wrerden kann. Die Feder ist hier gleichzeitig Visier
und enthält die Kimme. Bei M. II schickt die unten
liegende Feder einen hakenförmigen Fortsatz in
das Schloss, dieser Fortsatz lehnt sich gegen einen
kurzen nach hinten abgeschrägten Stift, der auf der
linken Seite unterhalb der Hahnachse aus dem
Hahnkörper herausragt.Ä. Wird der Hahn gespannt,
so drückt dieser Stift auf ganz kurze Zeit den
hakenförmigen Fortsatz der Arretierfeder und da-
mit auch die Feder selbst nach unten, die Nase
 
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