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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 6.1892

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Geldmacher, F. W.: Das frühere Solar-Vergrösserungsverfahren
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Gothard, Eugen von: Ueber Beugungserscheinungen bei Sternphotographien
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https://doi.org/10.11588/diglit.44412#0032

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Ueber Beugungserscheinungen bei Sternphotographien.

abermals gut gewaschen. Gesilberte Papiere, welche vor dem
Entwickeln wochenlang gelagert haben , müssen bedeutend
länger in der Fixage bleiben, mitunter bis zu einer Stunde.
Bei durchscheinendem Lichte betrachtet, erkennt man leicht
ob ausfixirt ist oder nicht.
Die Retouche geht auf diesen Vergrösserungen meist sehr
gut von Statten, nur dann, wenn man der Hervorrufung zuviel
Eisessig zugesetzt hatte und dieser dem Papier den Leim ent-
zogen hat, saugt dasselbe die Farbe etwas auf, weshalb man
dann gut thut, mit lprocentiger lauer Gelatinelösung, versetzt
mit etwas Chromalaun, zu überstreichen. Dies geschieht am
besten auf dem bereits aufgezogenen Bilde. Bei trockener
Retouche mit dem Stifte oder mit dem Wischer bleibt der
Leimüberzug natürlich fort.
Die nach obiger Methode hergestellten Bilder haben keinen
Glanz; sollen sie solchen erhalten, so überzieht man mit
3procentigem Collodion und nach dem Trocknen desselben
mit Brillantwasser oder sonst einem guten, dünnen Lacke.
Der Erfolg ist durchaus sicher, wenn gewissenhaft und
rein gearbeitet wird. Die Unveränderlichkeit und Haltbarkeit
steht unübertroffen da; ich besitze deren welche, die schon
dreissig Jahre alt sind und noch heute so frisch aussehen,
wie neu angefertigte.

Ucbcr Bcugungscrscliciiiuiigcn bei Sterupliotographieii.
Von Eugen v. Gothard in Hereny (Ungarn).
Wenn man helle Sterne mit einem Reflector photographirt,
tritt eine Erscheinung vor, welche an den Sternen Strahlen
erzeugt, so dass sie, in manchen Sternkarten üblichen Ab-
bildungen ähnlich erscheinen. Die Strahlen sind meist regel-
mässig geordnet und bei verschiedenen Instrumenten variirt
ihre Zahl zwischen 4 bis 6. Bei meinem lO1/^ zölligen Re-
Hector kommen immer 6 Hauptstrahlen vor, welche bei hellen
Sternen mit längerer Exposition eine beträchtliche Länge er-
reichen. Z. B. bei ct-Lyrae mit einstündiger Exposition ist
ihre Länge fast 5 mm. Zwischen diesen Hauptstrahlen befindet
sich eine Unzahl kürzerer, schwächerer Strahlen, welche zu
einer nebligen Masse sich vereinigen. Ich war immer in der
Meinung, dass diese sonderbare Gestalt durch Beugung des
Lichtes an der Aufhängevorrichtung des Diagonalspiegels bei
den Newton’schen Spiegeltelescopen, oder durch Anbringung
 
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