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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 2.1900-1901

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Nr. 15
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Löwis of Menar, Karl von: Zur livländischen Burgenkunde im 19. Jahrhundert
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https://doi.org/10.11588/diglit.31729#0141

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II. Iahrgang

Nr. 15

im September IPOl.

Zeitschrifr für Burgenkunde und das ganze mittelalcerlicj)e
BefeftlIttngswesen.

Äkgail l>er Zkreimgung ;ur Lrgrttuug dkuWr Zurgkn.

Der Lurgwarr crscheint monatlich einmal. — Bemgsxreis: 5 Mark jährlich.

Zur livländischen Burgenkunde un 19. ^iahrhunderr.

Von Or. Rarl von Löwis of Mcnar, Riga.

achdeiir die stracegische Bedeucung der Vurgeu des Miccelalcers läugst vcrgaugeu war,
erfreuceu uud erfreueu sich Lhre Ruineu uoch heuce cines besondereu Auseheus, uichc
uur in deu Augeu der Gebildecen, soudern auch in deneu der einfacheu ^euce des Dolkes.
Vlebeu dem ehrwürdigen Alcer der Burgruiueu ist es nichc alleiu die Größe der Anlage,
die ^öhe der Thürme und die Scarke der Maueru, was das Ilncereffe an dieseu Bauceu
crregc, souderu auch der Eiublick iu das Eeben uuserer k2orfahren, wie er durch die Uucersuchuug ihrer
Bauceu gewouueu werdeu kaun uud in neuerer Zeir durch Speeialuucersuchungen mehr erschlosseu ist.

Wie langst vergaugeue Geschlechcer sich das ragliche Lebeu gestalceceu, wie sie die vercheidigung
ihres ^eiius eiurichceceu uud wie fie eudlich durch die Auust Lhre Wohu- und Audachcsstätten schmückten,
das alles zeigen uus mit urkuudlicher Zuvcrläsfigkeic die noch erhalteueu Reste der Baudcnkmäler.

Im weiren Gebiere des alceu Eivlauds, zwischeu TNemel uud^larva (die heutigen Gouverueineucs
^ivland, Estlaud, Rurland^), zähleu wir etwa 150 ehemalige Burgen, vou denen 60 dem deutschen
Mrden, deiu Erzbischof und dcu Bischöfen und der Rest deu k?asallen dieser Eandesherru gehörc habeu.

viele dieser Burgeu sind ganz zerstört und zwar ofc so vollstäudig, daß die Stelle ihrer Aulage
fraglich erscheiut, wie z. B. Eubahu, das auf dem Lelde des Nkeyranscheu Bauernhofes Uhbau gestandeu
haben soll. Vou auderen ragen mehr oder weniger bedeuteude Mauerreste aus deu meist rnit schlechteiu
Rasen und Gcrauchwerk bewachseneu Schutcmassen empor. ä"richc wenige Burgeu fiud jedoch uoch
erhalten und gauz oder theilwerse bewohnc, dabei in einzelnen Theileu meift um- und ausgebaur.

Bis zum Schlusse des lh. Iahrhuudercs waren uoch bewohut: Alschwangen, Amboten, Areus
burg, Burcneck, Dondangeu, Edwahlen, Rreurzburg, Lemsal (der erhaltene Theil uur als Gpeicher
beuutzt), Lohde, Nabben (nur ein Thurm, der mit dem neueu Gursgebäude iu verbindung steht),
Vlarva, Vleuenburg, Gberpahleu, Reval, Riga (von der älteren, 1297 zerstörteu Burg ist uur der
Südflügel mit der Gc. Gcorgskirche erhalten uud wird als Spcicher benutzt, die jüugere, bald uach

verglelche „Livland im lluttelalterch Rarte nnd Tert van R. v. §ömis of lNenar, Reval 1895.
 
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