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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 5.1902

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Hula, Eduard: Dekaprotie und Eikosaprotie
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Hadaczek, Karol: Zur Schmuckkunst des altgriechischen Mittelalters
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https://doi.org/10.11588/diglit.31257#0217

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207

nebeneinander: Sexce7cpo)xos xa't xotvoßouXog xai TioXtxoypacpog. Dass sie zusammen-
gfehören, beweist ihre Verbindung- durch xat, obg'leich sie nicht auf allen Inschriften
wiederkehrt; denn auch dort, wo sie sich findet, stehen die übrigen Ämter asyn-
detisch daneben. Diese sind in aoristischer Form aufgeführt, was bei jenen drei
Titeln niemals vorkommt. Mithin bezeichnen sie nicht Jahresämter, die nur vor-
übergehend bekleidet werden, sondern bilden ein dauerndes Attribut der Person.“
Indes lieg-t die Sache nicht ganz so. Erstens sind die drei Titel nicht immer so
untereinander vereint. Ath. Mitth. XII 1887 S. 177 n. 8 liest man Z. 1 ff. Töv sv n&oiv
avjopa cp[cZ]o[7t]oXiv [xai . . .] SexaTtpwxov, dpyovxa xou Ss[pea etc. und weit getrennt
davon xotvoßouXov otd ßto[u. Sodann muss man, um jene Verbindungen mit xod zu
beurtheilen, die Fassung der ganzen Inschriften berücksichtigen. Da zeigt sich,
dass jener Schluss auf Zusammengehörigkeit der drei Titel nicht berechtigt ist.
Ähnlich wie in lateinischen Inschriften, die einen cursus honorum enthalten,
manchmal ein Amt außerhalb des cursus gestellt wird, um es besonders hervorzu-
heben, so geschieht dies auch wiederholt mit der Dekaprotie. Unsere Demetrios-
inschrift gibt dafür einen instructiven Beleg. Gerade diese lehrt auch, warum sie
hervorgehoben wird: wegen ihrer langen Dauer, die also nichts Selbstverständliches,
sondern etwas besonders Verdienstvolles ist. Unten folgt dann die Dekaprotie
innerhalb der anderen Ämter. So verhält es sich auch in Prusias, z. B. Ath. Mitth.
■XXIV 1899 35 Z. 1 ff. xö[v ex 7tp]o[y6v]o)V cpiXoxecpov xai [cp:]X6x[o]Xtv [x]a: 7xpofjyopov,
6exa7xpcoxo[v xai xoiv6ßo[u]X[o]v xai 7xoXetxoypacpov otä ß[Qou, worauf asyndetisch die
Ämterlaufbahn folgt. Zwischen dieser uncl den vorausgehenden, durch xai ver-
bundenen Gliedern ist also ein scharfer Einschnitt zu machen: vorausgeschickt
werden die dauernden Eigenschaften und immer wieder versehenen Ämter oder
Liturgien; man beachte, dass sich das xat, wie zwischen oexaTxpwxog, xotvoßouAo?
und TXoXstxoypäcpoc, die alle drei durch den Ausdruck otä ßtou zusammengefasst
werden, auch findet zwischen cptXoxstpog, cptXoTxoXt-p und 7xpofjyopog.

Wien. E. FIULA.

Zur Schmuckkunst des altgriechischen Mittelalters.

Für die aus vielen Tempelbezirk- und Gräberfunden längst bekannten Schmuck-
sachen der nachmykenischen Periode (11.— 7. Jahrhundert) liefern gleichzeitig'aus-
gegrabene Terracottastatuetten eine erwünschte Erklärung, da sie einerseits zeigen,
wie jene Schmucksachen getragen wurden, anderseits auf die Abfolge ihrer <
 
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