Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein
— 25.1915
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https://doi.org/10.11588/diglit.26491#0053
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Heft 2
DOI Artikel:Schäfer, Wilhelm: Adolf Hoelzel: ein deutscher Meister der Malkunst
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Adolf Hoelzel.
Federzeichnung.
Adolf Hoelzel.
Ein deutscher Meifter der Malkunft.
m Jahre 1906 machte der Schreiber dieser Aeilen
den vorlauten Versuch, in der modernen Malerei
die deutsche Frage zu stellen; er war auf den un-
zeitgemaßen Gedanken verfallen, in der Kölner
Kunstausstellung des Verbandes der Kunstfreunde in den
Landern am Rhein einen deutschen Saal zu zeigen,
darin alte und neue deutsche Bilder nebeneinander hingen;
nicht willkürlich sondern mit der Absicht gewahlt, ausgehend
von den alten Meistern auch bei den Modernen Eigen-
//
schaften aufzudecken, die eine unverkennbare Wesensart
deutscher Malerei dartäten. Bilder von Böcklin, Thoma,
Steinhausen,Haider,Lugo,Richter,Runge,Rethel,Hodler,
Buri, Trübner u. a. hingen einen Sommer lang zwischen
altdeutschen, unter denen zwar nur ein angeblicher Dürer,
aber ein Grünewald, mehrere Amberger, der Meister
von Meßkirch, Burgkniair, Schäufelein, Hans Asper u. a.
waren. Die Zeit ging dem Gedanken nicht günstig; man
fand ihn deutschtümclnd, eher moralisch als künstlerisch,
I
Federzeichnung.
Adolf Hoelzel.
Ein deutscher Meifter der Malkunft.
m Jahre 1906 machte der Schreiber dieser Aeilen
den vorlauten Versuch, in der modernen Malerei
die deutsche Frage zu stellen; er war auf den un-
zeitgemaßen Gedanken verfallen, in der Kölner
Kunstausstellung des Verbandes der Kunstfreunde in den
Landern am Rhein einen deutschen Saal zu zeigen,
darin alte und neue deutsche Bilder nebeneinander hingen;
nicht willkürlich sondern mit der Absicht gewahlt, ausgehend
von den alten Meistern auch bei den Modernen Eigen-
//
schaften aufzudecken, die eine unverkennbare Wesensart
deutscher Malerei dartäten. Bilder von Böcklin, Thoma,
Steinhausen,Haider,Lugo,Richter,Runge,Rethel,Hodler,
Buri, Trübner u. a. hingen einen Sommer lang zwischen
altdeutschen, unter denen zwar nur ein angeblicher Dürer,
aber ein Grünewald, mehrere Amberger, der Meister
von Meßkirch, Burgkniair, Schäufelein, Hans Asper u. a.
waren. Die Zeit ging dem Gedanken nicht günstig; man
fand ihn deutschtümclnd, eher moralisch als künstlerisch,
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