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Der Kunstwart: Rundschau über alle Gebiete des Schönen ; Monatshefte für Kunst, Literatur und Leben — 43,1.1929-1930

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Heft 3 (Dezemberheft 1929)
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Popp, Josef: Kunstliteratur
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Böhm, Hans: Geschichte, [1]: Weltgeschichte
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https://doi.org/10.11588/diglit.8887#0233

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Don erstaunlicher Reife ist die Doktorarbeit des erst 2ijährigen über Leibnizens
Bezi'ehungen zur Scholastik. Scholastik und Leibniz stehen heute iviederuin im
Blickpunkt unseres JnteresseS. Auf der jüngsten Bersannnlung der Mathematiker
und Physiker hat Sommerseld gelegentlich der Debatte über die Struktnr der Ma-
terie aus den hier bestehenden Dualismus hingewiesen, der stark an jenen von
Leibnizens Monaden erinnert. — Der Umgang mit reisen, bedeutenden Menschen
ist imrner das höchste Glück, das uns beschieden; gleichgültig, auf Ivelchem Gebiet.
,,3k>tsragen tzxx Architektnr" behandelt der Hamburger Stadtbaudirektor
Schumacher (Diederichs, g,ZO M.). Hier spricht ein ivohlersahrener Künstler und
Meister des Wortes, der seit Zo Jahren an der Entlvicklung der heutigen Bau-
kunst in Schrift und Tat verdienstvollen Teil genommen. Jmmer bedeutet es
Genuß und Geivinn, ihn zu hören; so auch diesmal, wo er n. a. über Schisssbau,
Farbe im Stadtbild, Sendung deS Architekten, Städtebau und Kleinivohnung,
Möbel sachlich und vielseitig belehrend schreibt. — Über „B erirrungen und
Merkwürdigkeiten im Banen nnd Wohnen" (Gebhardt) plaudert
an der Hand von Beispielen H. Sörgel. Manch tressendes Wort sällt hier-
bei; schade, daß die Arbeit auf ein so gräßliches Material verivendet Ivurde. —
Wie anders mutet nns die gesunde, srische Art der „Modernen Schweizer
Wohnhäuser" an (Girsberger u. Co., Zürich), die peter Meyer mit eincm
trefsenden Begleitwort versehen. Außen- und Jnnenansichten geben ein vollständiges
Bild. Der ausgezeichnete Heransgeber hat hier wiederum seinen sicheren Geschmack
und sein klareö Urteil vorteilhaft erwiesen. — Den starken süddeutschen Architekten
O. E. Schweizer, den Schöpfer des Nürnberger StadionS und anderer mo-
dernen Bauten der alten Reichshauptstadt, lernen wir durch eine schöne Arbeit von
Justus Bier kennen (F. E. Hübsch, Berlin). Ein schätzenswerter Beitrag zur
Kenntnis guter moderner Baukunst. -— Eine tiessi'nnige Studie über das Wcsen
der Technik, eigenartig und eigenwillig, aber sehr zum Nachdenken anregend, schrieb
der auch als Künstler bedeutsame Rud. Schwarz, unter dem Titel „W egwei -
sung der Technik" (Müller L Kiepenheuer, Potsdam, 6 M.).

Kalender! Jhre Zahl ist zahllos. Jch greife drei Abreißkalender heraus, deren jeder
sür sich originell und empfehlenswert ist. Für Katholiken „Heilige Tage" (§. R.
Seitz, München, 2,60 M.). Über 100 Bilder meist Heiliger nach Werken übcrwiegend
alter Meister mit sinngemäßen Texten. Kreuzkalender (Pfad-Berlag, Dresden,
2,60 M.) mit Lesungen und Lehrtexten der Herrnhuter Gemeinde und Zeichnungen
durchweg moderner Künstler. Kunst und Leben (Fritz Heyder, Berlin-Zehlendors)
mit ZZ Originalzeichnungen und Holzschnitten deutscher Künstler, außerdem mit Ge-
dichten und Sprüchen deutscher Dichter und Denker — schon der 22. Jahrgang.

Zum Schluß möchte ich aus die Piper-Drucke hinweisen, deren teuerster M.
kostet. Hier werden in bester moderner Reproduktionstechnik sarbige Wiedergaben be-
rühmter Bilder alter und moderner Meister als vornehmster Wandschmuck gegeben.
Unsere ersten Museumsbeamten und Kunskforscher haben sich in Worten höchster
Anerkennung über das Unternehmen geäußert. — Man kann einem Kunstfreunde
kaum eine größere Freude bereiten als durch das Geschenk eines solchen Blattes.

(Schluß folgk)

Geschlchte

Don Hans Böhm

Weltgeschichte

s^ü ist kein Zufall, daß ich den Bericht über neue Geschichtswerke mit der Empfeh-
^ ^ lung einiger Unterrichtsbücher beginnen kann: besonders diesem Fach ist
der Kamps um eine neue Methodik aus der höheren Schule zugute gekommen, und
wir haben jetzt Darstellungen nnd Ouellenbücher, die fast zu hoch für den Durch-

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