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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 34.1919

DOI Artikel:
Rodenwaldt, Gerhart: Mykenische Studien, 1
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https://doi.org/10.11588/diglit.44573#0108
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Blick aus dem Megaron von Mykenai auf die argivische Ebene.

MYKENISCHE STUDIEN. I.
Mit Tafel 7—9.
DIE FUSSBÖDEN DES MEGARONS VON MYKENAI.

Jeder neue Fund und jede neue Erkenntnis verpflichtet dazu, auch Altbekanntes
und Durchforschtes einer neuen Untersuchung zu unterwerfen. Die Ausgrabungen
in Tiryns haben den Blick immer wieder auf die alte Herrenburg von Mykenai ge-
lenkt. Was das Megaron von Mykenai an allgemeiner historischer Erkenntnis bot,
hat Chr. Tsundas, der es mit gewohnter Sorgfalt ausgegraben und veröffentlicht
hat, uns gelehrt1) und wir dürfen neue Untersuchungen von ihm erwarten; um
so dankbarer bin ich, daß er mir gestattet hat, durch eine Detailuntersuchung
einen Nachtrag zu seinen Forschungen und eine Ergänzung zu den Arbeiten im
Megaron von Tiryns zu geben2).
In seiner Publikation des Megarons von Mykenai (Πρακτικά i886,· 59ff.) hat
Tsundas genau die Beschaffenheit der Fußböden und ihre Einteilung in rechteckige
Felder beschrieben, die ganz dem in Tiryns schon früher entdeckten Zustande
glich. Seit R. Hackl die bunte Bemalung auf dem Fußboden des tirynthischen
Megarons erkannte (Tiryns II 222ff.), stand es fest, daß es auch in Mykenai eine
solche gegeben haben müsse, und Reste eines gemalten Musters wurden seit
Jahren im Hof des Megarons in Mykenai gezeigt. Erst im April 1914 war es mir
möglich, die Fußböden aufzudecken und die vorhandenen Malereien aufzunehmen.
Leider hat der Erhaltungszustand seit der ersten Ausgrabung außerordentlich ge-

') Πρακτικά i886, 59 fr.; 1888, 29; Μυκήναι και
Μυκηναϊο» πολιτισμός 35 ff·! Schuchhardt, Schlie-
manns Ausgrabungen1 329fr.; Perrot-Chipiez VI
342ff.; Noack, Homerische Paläste 7 ff.; Durm,
Baukunst der Griechen! 4 t f.; Schuchhardt, Präh.
Zeitschrift J 1909, 235, Abb. 15; Meringer, Mittel-
Jabrbuch des arcbäolog-isclien Instituts XXXIV.

ländischer Palast, Apsidenhaus u. Megaron 59,
Fig. 25.
*) Das Manuskript dieses Aufsatzes ist im August
1914 abgeschlossen worden. Einige Hinweise
auf inzwischen erschienene Literatur sind in den
Anmerkungen hinzugefügt.
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