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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 6.1910

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Albert, Peter P.: Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters, [8]
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https://doi.org/10.11588/diglit.2638#0077
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Urkunden und Regesten
zur Geschichte des Freiburger Münsters.

Von

Archivrat Prof. Dr. Peter P. Albert.

301. 1391 März 4, Freiburg. - Her Stefan von
Ringshein der tagmesser und capelon in unser fronen
mänster ze Friburg verkauft vor dem Schultheißen-
gericht der Stadt an siner pfruonde stat der tagmesse
in unser frouen mänster der Gret Lu'poltin daz hüslin
mit aller siner zuogehörung hindenan und vornan, ge-
legen in der Wu'rin in Sant Gallengassen an Heinzman
Langmeigers schüren und der von Sant Katherinen
garten, für lidig, eigen nach vierdehalben schilling
pfenniggeltz, so davon gienge an sin pfruond der ege-
nant tagmesse in unser frouen münster . . . umb seht-
zehen schilling pfennig guoter und gewonlicher Friburger
münz mit der üblichen Währschaft.

Münsterarchiv.

302. 1391 März 9, Freiburg. — Bürgin Ku-chelin
und Nesa sin eliche wirtin, seidener ze Friburg, Bürglin
und Jeckelin Kuechelin, ir sune, verkaufen für sich,
ihre Erben und Nackkommen der erbern frouen froue
Adelheit der Slu'chin einer burgerin ze Friburg pfruonde-
licherin der pfruonde zuo unsers herren fronlichamen
altar in unsrer frouen münster ze Friburg, die dieselbe
froue Adelheit usgerichtet und gestiftet het, an der-
selben pfruonde stat und in irem namen zweinzig müt
roggengeltes guotes erbers roggen bi vier Pfenningen
des besten roggen, so man der zit jares an dem korn-
market ze Friburg veil vindet, rechtes jerlichs zinses
ze gebende einem jeglichem pfruondener, der denne
dieselbe pfruonde het und besinget, hinanthin alle jar
ze sant Martins tag und inen denselben zins jerlichs ze
antwürtende gan Friburg in die stat für welhes hus sü
wellent, ane allen iren kosten und schaden ab irer bürg
ze Untkilch und ab allem dem, so darzuo und darin
gehöret, es sient meigerhöfe, hüser, schüren, hof, graben,
wiger, acker, matten, holz, velde, wasser, wunne und
weide, zehenden, zinse, nütze und rechte, nit vorbehebt
noch usgenomen, vorus für eigen nach nun müt roggen-
geltes, die Rüdin Smit davon het, und nach nun müt
korngeltes, die Toni Baldingers wilent eliche wirtin,
und nach acht müt korngeltes, die Cuonrat von Endingen,
und nach sechs müt korngeltes, die froue Margaret
Lu'lchin, und nach fünf pfunden pfenningegeltes, die
Heinzman Fu'rstenberg von Friburg vormals davon hant,
und nach drizehen Schillinge pfenningegeltes, die an die
eigenschaft davon gant, . . . umbe sechtzig pfunt pfenninge
guoter und gewonlicher Friburger münz, mit der üb-
lichen Währschaft und unter Vorbehalt des Wieder-
kaufs um dieselbe Summe nach bestimmten Bedin-

gungen. „Wenne der widerkouf also beschicht, so sol
man dasselbe houbtguot widerumb anlegen an ander gelt
oder guot, das aber denne derselben pfruonde ze glicher
wise als vor diene und werde."
Stadtarchiv.

303. 1391 März 17, Freiburg. — Hartmann von
Bubenberg, in geistlichen Sachen Generalvikar Hein-
rich Baylers, Bischofs von Alet, Administrators und
Gubernators des Bistums Konstanz, lädt auf Klagen
Meister Johanns von Tonsul, Domherrn zu Chur,
Gottfried Meiers (Villicus), Kirchherrn zu Freiburg,
des Priesters Johannes Marder und des Altzunft-
meisters Konrad von Straßburg (de Argentina) in der
Streitsache des Edelknechts Heinrich Biogeben, Pfle-
gers der Kirchenfabrik des Münsters (procurator fab-
rice ecclesie parochialis opidi Friburgensis), Burkhard
Scherers (Rasor), Pflegers des Armen- oder Kranken-
hospitals, und Johann Neumeisters, Zunftmeisters
der Kürschner zu Freiburg, als Lehnsherrn der Altar-
pfründe zur seligsten Jungfrau Maria im Armenspital,
genannt weiland Walthers von Staufen des Kürsch-
ners Pfründe, den Priester Nikolaus Luntz, Präbendar
besagter Pfründe, zur Verantwortung.

Stadtarchiv. — Vgl. Die Utk. d. Hlgeistspitals 1, 264 f.
Nr. 691.

304. 1391 April 24, Freiburg. — Her Gerig Welling
ein priester, caplon in unser frouen mänster ze Friburg,
nimmt vor dem Schultheißengericht der Stadt von
Paulus von Riehen, Clewi Bredier und Uolrich von
Tinkelsbu'hel, zuo disen ziten wissenthaften pflegern und
usrihtern dez Bu'tterichers spend, an derselben spande
stat ze eim rehten erb daz hus mit aller zuogehörung
hindenan und vornan, undenan und obnan, daz Otten
Meinwartz seligen waz und gelegen ist ze Friburg in
der alten stat in Turnergassen, sich und allen sinen
erben und nochkomen eweklich ze haben, ze nutzen
und ze niessen für eigen noch der herschaft reht von
Osterrich umb zwei pfunt pfenniggeltz guoter und ge-
wonlicher Friburger münz, die er und alle sin erben
und nochkomenden den obgenanten pflegern und us-
rihtern der egenanten spend und allen iren nochkomen-
den, wele denn pfleger und usrihter der spend werent,
von dem vorbenemten hus jerlichen hinanthin eweklich

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