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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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II. Tradition und Erneuerung

Holzschnitt: „Äusserliche und innerliche Sinnen“

„Äusserliche und innerliche Sinnen“ / „Sensus externi & interni“ (Abb. XLI)

Johann Amos Comenius
Orbis sensualium pictus, Nürnberg: Endter 1689
UB Heidelberg, N 699 RES

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Das kurz als „Orbis pictus“ benannte Werk war in seiner zweisprachigen Konzeption (lateinisch und deutsch) sowohl für den Sach- als auch für den Sprachunterricht für Kinder bestimmt. Er war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts im Gebrauch und diente ihm nach-folgenden Sachbuchautoren als Vorbild (vgl. V.17).
Die Aufteilung in größere Sachgruppen orientiert sich an einer traditionellen Gliederung, bei der Gott am Anfang steht und die dessen Schöpfung vorstellt: die Welt, den Himmel, die vier Elemente, Metalle, Steine, Pflanzen, Tiere und die Menschen. Mit dem Körper und der Seele des Menschen befassen sich die Kapitel XXXV–XLII, gefolgt von Kapitel XLIII über Monstren und Missgestalten und von den Kapiteln XLIV–CXLIX, die in eher loser Folge Kulturtechniken, Wissensdisziplinen, technische Errungenschaften und Berufe beschreiben, bis hin zu Kapitel CL, das mit dem Jüngsten Gericht den ersten Band beendet. Die Lehrinhalte werden zumeist in Sammelbildern dargestellt und einer nebenstehenden dreispaltigen Textlegende zugeordnet. Aufgrund der systematischen Gliederung und der Verbindung der Begriffe mit einem Bild und kurzen Erklärungen, gilt der „Orbis pictus“ als das erste illustrierte Kinderbuch und gleichzeitig als erste Enzyklopädie für Kinder.

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