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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

III. Die Entdeckung der höfischen Liebe

Karl Lachmann/Moriz Haupt (Hrsg.): Des Minnesangs Frühling,

Was ist Minne? Antworten auf eine schwierige Frage

„Des Minnesangs Frühling”

1857 erschien in erster Auflage „Des Minnesangs Frühling”. Herausgeber waren die beiden Klassischen Philologen und Germanisten Karl Lachmann und Moriz Haupt. „Des Minnesangs Frühling” ist bis heute die grundlegende Edition für jede wissenschaftliche Beschäftigung mit der deutschsprachigen Liebeslyrik des 12. und 13. Jahrhunderts.

Die Editionsprinzipien der Ausgabe wurden immer wieder den jeweils neuesten Erkenntnissen der Editionsphilologie angepasst. Bis heute jedoch gilt, dass die Lieder nach der Seiten- und Zeilenzahl der Erstausgabe gezählt werden. Friedrichs von Hausen Lied Wâfenâ, wie hat mich minne gelâzen trägt demnach die Sigle MF 52,37. Das Lied ist eine Liebesklage. Darin fragt das Sänger-Ich: „Was kann das sein, das alle Welt Liebe heißt, / und tut mir immerzu so weh / und nimmt mir all meine Sinne? / Ich glaube nicht, dass jemand es nachzufühlen vermöchte.” Liebe wird bei von Hausen zu einem zwar existentiell ergreifenden, aber der eigenen Verfügbarkeit entzogenen und deswegen umso leidvoller empfundenen Phänomen. Vielleicht ist sie sogar nur eine Illusion. Der Dichter gilt als wichtigster Vertreter der sogenannten staufischen Dichterschule.

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