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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

III. Die Entdeckung der höfischen Liebe

Dieses Exponat darf aus urheberrechtliche Gründen nicht im Internet präsentiert werden. Sei finden es aber selbstverständlich im Ausstellungskatalog sowie in der Ausstellung vom 26.10.2010 bis zum 20.02.2011.

Die Liebe als höfische Lüge

Tankred Dorsts Roman „Merlin oder Das wüste Land” lässt die mittelalterlichen Helden der Artuswelt auf moderne Theaterbühnen steigen – um die Welt in Trümmer fallen zu lassen. Es ist nicht zuletzt die Liebe, die Dorsts Protagonisten ins Unheil führt.

Als Beispiele für eine verbotene und zugleich zerstörerische Liebe wird die zwischen Lancelot und Ginevra, der Gemahlin von König Artus, vorgeführt. Der Verlust jeglicher Idealität ihrer Liebesbeziehung lässt sich in einer grotesken Streitszene zwischen Ginevra und der jungen, in Lancelot unsterblich verliebten Königstochter Elaine erkennen. Der tragischen Gestalt der Elaine legt der Autor die Bloßstellung der Minne in den Mund. Sie entlarvt die höfische Liebe als Lüge: „Das läßt man dann durch Minnesänger verbreiten, damit die ganze Welt meint, da spielt sich etwas ganz Außergewöhnliches ab, etwas, was noch nie vorher jemand gekannt hat! – Das ist ja alles gelogen!”

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