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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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Rückblick: Vitrinenausstellung zur indischen Eisenbahn in der Alten Universität in Heidelberg,
1. April 2008

Ausstellungsvitrine Als am 16. April des Jahres 1853 erstmalig 400 ausgewählte Gäste in Bombay (heute Mumbai) einen Zug bestiegen, um dann 75 Minuten später im 34 Kilometer entfernten Thana gebührend empfangen zu werden, waren die Schlachten zwischen den Befürwortern und Gegnern eines indischen Eisenbahnnetzes endgültig entschieden.

Lange Zeit hatte man sich über Kosten, Arbeitsaufwand und die Sinnhaftigkeit eines indischen Eisenbahnnetzes gestritten. Letztlich folgte die britische Kolonialverwaltung den Argumenten, die eine verbesserte wirtschaftliche Aktivität und eine bessere Absicherung der britischen Herrschaft in Indien versprachen. Den privaten Investoren wurden staatlich garantierte Renditen zugesichert, was dazu führte, dass reichlich Kapital nach Indien floss, um den Schienenbau zu finanzieren. Dies war auch nötig, kostete doch der Bau einer einzigen Schienenmeile damals durchschnittlich 18.000 £.

Der Ausbau des indischen Schienennetzes gehörte weltweit zu den großen Investitionsprojekten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Waren die Anfänge des Eisenbahnwesens in Indien eher zögerlich, entfaltete sich auf diesem Gebiet später eine große Dynamik. Bis zur Jahrhundertwende waren bereits über 38.000 Schienenkilometer verlegt.

AusstellungsvitrineNoch immer ist die Eisenbahn das wichtigste Transportmittel in Indien. Ein gut ausgebautes Straßennetz wie in Deutschland gibt es nicht. Zudem sind die Entfernungen zwischen den Metropolen des Landes wie New Delhi, Mumbai oder Kolkata weitaus größer als zwischen deutschen Großstädten.

Das Schienennetz der indischen Eisenbahn ist heute das größte in ganz Asien und das zweitgrößte weltweit. Insgesamt umfasst es ca. 63.000 Kilometer und ist damit fast doppelt so groß wie das deutsche mit ungefähr 34.000 Kilometern.

Einen Querschnitt durch die Geschichte der indischen Eisenbahn bietet eine Vitrinenausstellung in der Räumen der Alten Universität in Heidelberg. Die Bibliothek des Südasien-Instituts mit ihrem DFG-geförderten Sondersammelgebiet Südasien hält zahlreiche Titel zum Thema „Eisenbahn in Indien“ bereit, von denen eine Auswahl in zwei Vitrinen vor dem Eingang zur Alten Aula im Gebäude der Alten Universität ausgestellt sind. Die Ausstellung ist zu den allgemeinen Öffnungszeiten der Alten Universität zu besichtigen.

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