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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

IV. „Trotz allen Buchstudiums geht doch nichts über die Anschauung“
die bibliophilen Quellen und Gartenreisen

„Allerdings ändert sich solch ein englischer Garten in jeder Generation“ – die englische Reise von 1909

Als Marie Luise Gothein in England für ihre „Geschichte der Gartenkunst“ recherchierte, herrschte Krieg zwischen Anhängern des englischen Landschaftsgartens und denen des formalen Gartens. Sie setzte sich mit dieser Debatte und ihren gartenkünstlerischen Ergebnissen auseinander, blieb aber wissenschaftlich neutral.

Nachdem Marie Luise Gothein seit 1892 alle zwei Jahre nach England gereist war, um Studien über Literatur zu betreiben, galt die Reise im Herbst 1909 ganz und gar der Erforschung und Besichtigung englischer Gärten. Sie schwelgte in den Herbsttönen der Bepflanzung. Die zeitgenössisch gestalteten Gärten im alten Londoner Königsschloss begeisterten sie. Es war gerade als Ikone der englischen Renaissance wieder in Mode gekommen, was eine steigende Zahl von Publikationen belegt.

„Gestern hatten wir einen herrlichen Tag in Hampton court. Die Gärten sind jetzt dort ganz einzig schön ein wahrer Rausch von Farben. Hampton Court ist zu dem der einzige – wenigstens mir erreichbare Garten, der wenigstens in den äußeren Linien den alten Charakter bewahrt hat. Sogar einiges der alten Renaissancegärten kann man noch sehen und muss immer wieder erstaunt sein wie klein sie waren [...].“

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