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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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III. „Dies Arbeiten selbst ist etwas so beglückendes“ – das Gesamtwerk

Als Marie Luise Gothein im Frühjahr 1925 mit dem Schiff von Italien aus in See stach, um ihren Sohn auf Java zu besuchen, hieß Indonesien noch „Niederländisch-Indien“. Es war also das ‚kleinere‘ Indien, das Gothein auf ihrer Reise studieren konnte. Ihre Reiseroute führte sie jedoch nie auf den Subkontinent.

Doch auch den Besuch bei ihrem Sohn Wolfgang, der in Indonesien als Tropenarzt arbeitete, nutzte sie für das Studium der örtlichen Kunst und Kultur. Sie machte zusammen mit der Familie und Freunden ihres Sohnes Ausflüge zu Sehenswürdigkeiten.

Ihre Notizen enthalten zum Beispiel eine Analyse des Grundrisses und des Schmucks eines Tempels auf dem Dieng-Plateau auf Java. Dabei greift sie auf Bekanntes aus dem westlichen Kulturkreis zurück:

„Tjanri Doravati [Candi Dwarawati] d. 10.7.26 morgens besucht. Er liegt ziemlich nördlich auf Zickzackwegen zu erreichen. Er muß einer der wertvollsten gewesen sein. Der äußere Grundriß ein griechisches Kreuz, die drei vortretenden Bauteile ziemlich erhalten ihn umschließen je eine spitzbogige Nische, die für sich betrachtet einer kleinen gothischen Nische ähnlich sieht [Skizze der Nische] [...].“ [Seite 3r, Zeile 1ff.]]

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