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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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Papier & Buchdruck. Neuerungen der Buchherstellung im Spätmittelalter



Geschichte zum Anfassen und Mitmachen – Museum und Werkstätten in der Basler Papiermühle

In der historischen Kulisse einer mittelalterlichen Papiermühle zu Füßen der Basler Altstadt nah am Rhein ist seit 1980 ein Museum der besonderen Art untergebracht: In der Gallician-Mühle im St. Alban-Tal wird die Geschichte von Papier und Buchdruck nicht nur als technikgeschichtliche Ausstellung gezeigt. Vor den Augen der Besucher produzieren funktionierende Werkstätten für den Verkauf im Museums-Shop. Alte, bereits ausgestorbene oder selten gewordene Berufe werden an originalen Maschinen praktiziert, damit das handwerkliche Wissen erhalten und weitervermittelt wird.

Das heutige Hauptgebäude des Museums war bis 1428 eine dem Kloster Klingental zugehörige Kornmühle, die erst zu einer Hammerschmiede und 1453 durch Antonius Gallician zu einer Papiermühle umgebaut wurde. Die Blüte dieser Familie, von der prächtige Räume im ersten Obergeschoss der Mühle zeugen, endete 1521 jäh in einem politischen Umsturz. Den weiteren Ausbau verdankt das Haus vor allem der Papiermacherfamilie Thüring.
1778 übernahm der als Buchhändler und Verleger tätige Johann Christoph im Hof-Burckhardt die Mühle, die bis 1924 insgesamt 446 Jahre lang Papier produzieren sollte.

Seit der Einrichtung des Museums 1980 werden nun wieder Blätter geschöpft, aber auch Buchstaben gegossen und die Druckerpresse bedient – in der Basler Papiermühle schauen Besucher Fachleuten beim Arbeiten über die Schulter und können selber anpacken. Das Hämmern der Stampfe, das Rauschen des Mühlbachs und das Klicken der Setzmaschinen lassen die Entwicklung des Handwerks sinnlich erfahren. Gleichzeitig bietet das Museum als geschützte Werkstatt Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen in allen Bereichen des Museums an.


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