Papier & Buchdruck. Neuerungen der Buchherstellung im Spätmittelalter

Im 19. Jahrhundert ging man davon aus, dass die frühen arabischen und italienischen Papiere aus frischen Baumwollfasern gefertigt wurden. Mikroskopische Untersuchungen konnten diese Vermutung widerlegen. Ab dem späten Mittelalter wurden neben Leinen- und Hanflumpen allerdings auch Baumwolltextilien für die Herstellung von Papier genutzt.

Die Legende vom Baumwollpapier hat ihren Ursprung zum einen in der Beschaffenheit der frühen arabischen und italienischen Papiere, die sich so weich wie Baumwollstoff anfühlten. Zum anderen ließ die frühere italienische Bezeichnung für Papier, carta bombagina, an Baumwolle denken. Heute wird Baumwollzellstoff sowohl in der Handpapiermacherei als auch in der Herstellung von Banknotenpapieren verwendet. Auch das hier ausgestellte Papier besteht aus frischen Baumwollfasern.

a) Baumwolle. Johannes Follmer – Museum Papiermühle Homburg

b) Cotton Plant Paper / Papier aus frischer Baumwolle
Fred Siegenthaler: Strange Papers. A collection of the world‘s rarest handmade papers, Muttenz 1987, Nr. 19.3
UB Heidelberg, 91 G 47 KDR