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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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Papier & Buchdruck. Neuerungen der Buchherstellung im Spätmittelalter



Papier und seine Rohstoffe

Heute wird Schreibpapier zumeist aus Holz oder aber aus Altpapier gewonnen. Generell kann Papier jedoch aus fast allen Pflanzenfasern hergestellt werden. In Ostasien verwendete man nicht nur den Bast aus Rinde und Stängel, sondern sogar Wurzeln verschiedener Pflanzen.

Im arabischen Raum setzte man vorwiegend Textillumpen statt frischer Pflanzen ein. Abgetragene Kleidung wurde auch in Europa zum wichtigsten Rohstoff, weshalb man vom Papier vor 1800 als Lumpenpapier spricht. Meist war es aus Hanftauen oder Leinenstoffen, seltener aus Baumwolle gefertigt.

Die bunte Welt des Papiers

Bei dem Wort Papier denken wir heute vor allem an Holz und den Schutz der Wälder vor Abholzung. Aber Papier ist nicht auf den Rohstoff Holz angewiesen. Es kann aus allen möglichen pflanzlichen Materialien hergestellt werden: aus Gräsern, Baumrindenbast, Wurzeln und sogar aus Spargelschalen und Karotten.

Diese Vielfalt an möglichen Rohstoffen stellte der Handpapiermacher Fred Siegenthaler 1987 in einer Sammlung zusammen, die er Strange Papers, kuriose Papiere, nannte. Er vereinte in ihr experimentelle Papiere von Künstlern aus der ganzen Welt. Neben traditionell verwendeten Pflanzen wie zum Beispiel Chinagras, Leinen und Hanf dienten auch ungewöhnliche Materialien wie Grüntee, Seetang und Asbest als Rohstoffe. Einige dieser Papiere eignen sich allerdings nicht zum Beschreiben, sondern sind reine Kunstobjekte.


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