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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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BuchDruck – Wandel mit Holzblock und Letter



Entkleidung Jesu zur Geißelung

Kontextualisierte Illustration

Bereits in der Frühzeit des Buchdrucks bestimmt die Spannung zwischen Qualitätsansprüchen, Wirtschaftlichkeit und Konkurrenz die Entscheidungen zur Gestaltung von Büchern. Konrad Dinkmuth reagierte mit dem „Lob der Glieder Mariä“ auf eine Ausgabe des Johannes Amerbach in Basel.

Johannes Amerbach druckte 1492 in Basel die deutsche Fassung des „Horologium devotionis“ des Dominikaners Berthold der Bruder (13./14. Jahrhundert). 1493 folgte Dinkmuth mit fast derselben Zahl an Holzschnitten und Holzschnittbordüren. Allerdings verwendete Dinkmuth andere Motive als sein Vorgänger. Anders als Amerbach schließt er an Bertholds Text nicht die Gebete Birgittas von Schweden und das anonyme „Lob der Glieder Mariä“ an, sondern stellt sie dem „Zeitglöcklein“ voraus.

Die Passion samt Holschnittfolge ist im „Zeitglöcklein“ nach den Stunden eines Tages geordnet. Die Entkleidung und Geißelung wird mit der vierzehnten Stunde verknüpft – und beides gilt es bei der meditativen Betrachtung zu dieser Stunde eines Tages zu bedenken. Ästhetische Gestaltungsmittel für den Text sind einfache Initialen sowie Rubrikzeichen – wie in früheren Drucken Dinkmuths.

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