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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

V. Tabulae anatomicae: Anatomische Illustrationen des 16. bis 19. Jahrhunderts

In einem letzten Abschnitt wird die allgemeine Entwicklung anatomischer Illustrationen anhand von Druckwerken des 16. bis 19. Jahrhunderts veranschaulicht. Bis auf wenige Bände, die aus dem Heidelberger Institut für Geschichte und Ethik der Medizin stammen, wurden alle übrigen aus dem Bestand der Heidelberger Universitätsbibliothek ausgewählt.

Bedeutend für die antike und mittelalterliche Medizin war vor allem das Werk des aus dem kleinasiatischen Pergamon stammenden Arztes Galen, der zum einen das damals verfügbare Wissen systematisch zusammenstellte und zum anderen dieses durch Beiträge eigener Sektionen – allerdings nur von Tierkörpern – ergänzte. Erst der durch den Humanismus herbeigeführte Wandel im Menschenbild erlaubte es, Sektionen am menschlichen Leichnam vorzunehmen. Offenbar wurden dem Werk Galens schon seit dem 12. Jahrhundert graphische Darstellungen beigefügt, auf die letztlich auch die seit dem 14. Jahrhundert entstandenen Aderlasstraktate zurückgehen, die gleich ihren Vorbildern ganzfigurige Darstellungen mit eingetragenen Venen enthalten. Mit dem Wechsel des Mediums – von der Handschrift zum Druck – verbesserten sich auch die Möglichkeiten der Darstellung anatomischer Sachverhalte. Im Vergleich zum Holzschnitt bringt der Kupferstich dann noch größere Differenzierungsmöglichkeiten. Schließlich ermöglichten die im 18. Jahrhundert aufkommenden Flachdruckverfahren und dann im 19. Jahrhundert die Farblithographie die naturgetreue, preiswerte und in hohen Auflagen reproduzierbare Herstellung hochwertiger anatomischer Illustrationen.

Vorschau der Exponate

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