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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

II. Geschichte der Anatomie in Heidelberg im 19. und frühen 20. Jahrhundert

Max Fürbringer im Labor

Diese Abteilung gibt einen Überblick über die mehr als 130 Jahre währende Geschichte des Heidelberger Instituts, die 1805 mit der Einrichtung eines Lehrstuhls für Anatomie begann. Dessen erster Inhaber, Fidelis Ackermann, unterrichtete noch in den Räumlichkeiten des säkularisierten Dominikanerklosters im Areal zwischen Hauptstraße, Brunnen- und Ziegelgasse. Erst 1849 bekam das Heidelberger Institut und seine Anatomische Sammlung ein eigenes modernes und zweckmäßig eingerichtetes Gebäude in der Brunnengasse. Nach fast 125 Jahren zog das Institut im Mai 1974 dann in den neuen naturwissenschaftlichen Campus „Im Neuenheimer Feld” um.

Über mehr als ein Jahrhundert wurde die Heidelberger Institutsgeschichte von den Forschungsschwerpunkten der Direktoren geprägt. Nachfolger Ackermanns wurde 1816 Friedrich Tiedemann, der sich mit pathologisch-anatomischen Studien bereits einen Namen gemacht hatte und der anatomischen Lehrsammlung zu ihrer Blütezeit verhalf. 1849 übernahm Jakob Henle den Lehrstuhl. Unter seiner Ägide hielt das Mikroskop als Forschungs- und Lehrmittel Einzug im Heidelberger Institut. Nach ihm wurde der Neuroanatom Friedrich Arnold Leiter des Instituts. Carl Gegenbaur, dessen Forschungsschwerpunkt im Bereich der vergleichenden Anatomie lag, wurde 1873 Nachfolger und vermehrte die Sammlung um Präparate zur Entwicklung des Menschen und um zoologische Präparate. 1902 nahm sein Schüler Max Fürbringer seinen Platz als Lehrstuhlinhaber ein. In den Jahren 1912 bis 1921 leitete Hermann Braus das Institut. Seine Amtszeit war vor allem durch die Einführung neuer Methoden in den studentischen Unterrichtgeprägt. Auch sein Nachfolger Erich Kallius – Institutsleiter bis 1935 – galt als hervorragender Lehrer.

Heidelberger Anatomen und ihre Mitarbeiter haben nicht nur die anatomische Forschung in allen ihren Gebieten entscheidend beeinflusst. Sie verfassten auch – unter oft jahrelangem Verzicht auf eine eigene Forschungstätigkeit – zahlreiche, den Wissensstand zusammenfassende Lehrbücher, welche weltweit Anerkennung fanden und zum Teil sogar noch bis heute finden.


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