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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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V. Tabulae anatomicae: Anatomische Illustrationen des 16. bis 19. Jahrhunderts

Forschungen zu Aneurismen

Antonio Scarpas Tafelwerk „Sull’Aneurisma“ basiert auf detaillierten, vergleichenden Studien von gesundem und krankem Gewebe. Er unterschied als erster zwischen dem „echten“ (Aneurysma verum) und dem „falschen“ Aneurysma (Aneurysma spurium/falsum). Bei ersterem kommt es zu einer sackartigen Ausweitung einer Arterie, die alle Wandschichten betrifft.

Für das „falsche“ Aneurysma dagegen sind Ablagerungen unter der inneren Schicht der Arterienwand dafür verantwortlich, dass es zu einer Einengung der Strombahn kommt. Solche Aneurysmen werden heute als Plaques bezeichnet und sind typisch bei Arteriosklerose. Scarpa legte somit einen Grundstein für die Differentialdiagnose zweier Erkrankungen.

Der Atlas enthält zehn von Scarpa selbst gezeichnete Tafeln, die von Faustino Anderloni meisterhaft gestochen wurden. Außerdem sind sechs der Darstellungen Lineartafeln beigegeben worden. Friedrich Tiedemann beurteilte in seinen „Erklärungen“ von 1822 zu seinem eigenen Atlas (Exponat V.24) u.a. die von Scarpa veröffentlichten Abbildungen von „Pulsadern“ als „vortrefflich“ und „in jeder Hinsicht zum Studium zu empfehlen“. Allerdings bedauerte er, dass in seinem „unsterblichen Werk“ nur die Arterien des Arms und des Schenkels gezeigt würden.

Die aufgeschlagene Tafel zeigt die Topographie der Oberschenkelvene und ihrer Äste.

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