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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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V. Tabulae anatomicae: Anatomische Illustrationen des 16. bis 19. Jahrhunderts

Die Erforschung der menschlichen Knochen

Im Jahr 1733 kündigte Trew ein groß angelegtes Projekt an: Die Erstellung eines aus sechs bis acht Bänden bestehenden anatomischen Tafelwerks „aller Theile deß Menschlichen Cörpers“. Gemäß den Prinzipien der Aufklärung wollte er anatomisches Wissen weit verbreitet wissen. Der Schwerpunkt der Veröffentlichung sollte auf bildlichen Darstellungen liegen.

Veröffentlicht wurde allerdings nur der erste Band zur Osteologie des Schädels. Zwischen den Nürnberger Kupferstechern Georg Lichtensteger (1700–1781) und Nicolaus Friedrich Eisenberger (1707–1771), die das Werk illustrieren sollten, und Trew war es zu Streitigkeiten gekommen, da Trew mit dem Verfassen des Textes nicht vorankam. Über fast 30 Jahre hinweg stand das Projekt mehrfach vor dem Aus. Da die Kupferstecher viel Geld aus eigener Tasche in das Vorhaben gesteckt hatten, gaben sie 1767, zwei Jahre vor Trews Tod, in Eigeninitiative „D. Christoph Jacob Trews […] Osteologische Tafeln oder Abbildungen aller Beine eines vollkommenen menschlichen Körpers“ heraus. Trew war über diese nicht von ihm autorisierte Ausgabe empört, es gelang ihm aber bis zu seinem Tod nicht, weitere Teile seines eigenen Projektes fertigzustellen.

Trotz dieser höchst unglücklich verlaufenden Publikationsgeschichte, erfuhren die erschienenen Teile des Trew‘schen anatomischen Werkes in der Fachwelt große Anerkennung und gehören zu den bestillustrierten Knochenatlanten des 18. Jahrhunderts. Bei dem hier ausgestellten Druck handelt es sich lediglich um die sechs großformatigen Kupfer des eigentlich 40 Tafeln umfassenden Werkes.

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