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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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V. Tabulae anatomicae: Anatomische Illustrationen des 16. bis 19. Jahrhunderts

Die Herstellung eines Injektionspräparates

Ruyschs Begeisterung für neue Forschungsmethoden belegt unter anderen das aufgeschlagene Bild eines eröffneten Schädels. Es zeigt eine Aufsicht auf die weichen Hirnhäute beider Hirnhälften, die Schädelkalotte fehlt. Ungewöhnlich dabei ist, dass Ruysch hier nicht nur die anatomischen Gegebenheiten abbildet, sondern auch die angewendete Präparationsmethode, nämlich die Injektion von Wachs beziehungsweise Farbe in die Blutgefäße der Hirnhäute. Oben rechts im Bild ist der Teil eines Gesichts wiedergegeben. Aus dem unteren Ende des im Mund gehaltenen Röhrchens tritt eine Substanz aus.

Die Methode, die hier als eine Art Momentaufnahme wiedergegeben ist, geht auf den niederländische Arzt und Biologen Jan Swammerdam (1637–1680) zurück.

Bereits 1733 erschien in Amsterdam eine vierbändige Ausgabe der in den Jahren 1720 bis 1733 veröffentlicht Schriften Ruyschs. Jeder Text hat ein eigenes Titelblatt und eine eigene Paginierung. Die höchst eindrücklichen Illustrationen stammen von Jan Wandelaar (1690–1759) und Cornelis Huyberts (1669–1712). Die in der hier ausgestellten etwas späteren Ausgabe enthaltenen Werke erschienen zwischen 1725 und 1751.

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