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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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IV. Was vom Leben übrig bleibt: Wege, Irrwege und Neuanfang

Der „Schwarze Jonas“

Die Geschichte des „Schwarzen Jonas“ und seines Skeletts ist gut dokumentiert: Am 21. November 1803 wurde der 1774 geborene Christian Reinhard, im Volksmund „Schwarzer Jonas“ genannt, zusammen mit seinem Freund und Räuberhauptmann Johannes Bückler, genannt „Schinderhannes“, und 18 weiteren Bandenmitgliedern in Mainz durch die Guillotine hingerichtet. Gemäß den damaligen Gepflogenheiten wurden deren Leichen zur Sezierung in die örtliche Anatomie gebracht. Der damals in Mainz tätige Anatom Jacob Fidelius Ackermann präparierte die beiden Skelette und brachte sie 1805 aus Mainz mit nach Heidelberg.

Bei der Skelettmontage handelt es sich um ein „natürliches“ Skelett. Es besteht aus echten Knochen, die jedoch nicht, wie bei einem „künstlichen“ Skelett, durch Schrauben, Drähte oder Kautschukbänder, sondern durch die eigenen Gelenke und Bänder zusammengehalten werden.

Bis vor kurzem sah man in dem hier ausgestellten Skelett die Überreste des „Hölzerlips“. Die erhaltenen Sammlungskataloge und eine in schwarzer Tinte in die linke Beckenschaufel geschriebene alte Inventarnummer belegen jedoch eindeutig, dass es sich um das Skelett des „Schwarzen Jonas“ handelt (siehe auch Exponat IV.11a).

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