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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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III. Anatomische Lehrmittel: Präparationstechniken und Modelle



Plastinat einer Plazenta (Photo: Philip Benjamin)

Plastination, Injektion und Korrosion – eine eindrucksvolle Ergänzung

Die Plastination ermöglicht die naturgetreue Konservierung ganzer Körper oder einzelner Organe. Dabei wird das im Gewebe befindliche Wasser durch Kunststoff ersetzt. Das Präparat wird dadurch dauerhaft konserviert, ist geruchsfrei und bedarf keiner besonderen Pflege. Bei Scheibenplastinaten werden Längs-, Horizontal- oder Querschnitte durch ein Organ beziehungsweise eine Körperpartie vorgenommen. Da die Scheiben durchscheinend sind, erlauben sie es, die Beziehungen eines Organs zu seiner Umgebung räumlich zu erfassen oder anatomische Strukturen in ihrem Verlauf darzustellen. Um Blut- oder Lymphgefäße einzufärben, werden diese heute mit farbigem Zweikomponentenharz injiziert, das erst nach geraumer Zeit aushärtet. Wird bei Objekten das Gefäß- oder Hohlraumsystem nach der Injektionsmethode mit einer korrosionsfesten Masse gefüllt, kann das umliegende Gewebe nach deren Aushärtung entfernt (korrodiert; von lat. corrodere, zernagen) werden. Übrig bleibt ein Ausguss des Hohlraumsystems, welcher dann als Korrosionspräparat bezeichnet wird. Dadurch können die Hohlraumsysteme in Organen in ihrer räumlichen Anordnung und Beziehung zueinander sichtbar gemacht werden.

Darstellung der Strukturen einer Plazenta

Die Plazenta besteht sowohl aus mütterlichem als auch aus fetalem Gewebe. Sie entsteht durch das Einwachsen von embryonalem Gewebe in die Schleimhaut der Gebärmutter (Uterus) und dient dem Stoffaustausch zwischen Mutter und Ungeborenem.

Das ausgestellte Plastinat einer menschlichen Plazenta wurde mit Hilfe von Silikon hergestellt. Die Arterien wurden mit roten, die Venen mit blauen Farbpartikeln markiert. Das Modell zeigt den Aufbau der Plazenta in einer Halbreliefdarstellung im Querschnitt. Am unteren Rand befinden sich die mütterlichen Arterien und Venen, im oberen Bereich jene des Embryos und der Ansatz der Nabelschnur, dazwischen die Plazentazotten und mit Blut gefüllte Lakumen.


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