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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek


II. Geschichte der Anatomie in Heidelberg im 19. und frühen 20. Jahrhundert

August Vierling (1872–1938) - Präparator und Universitätsoberzeichner 1901–1938

August Vierling begann 1887 eine Malerlehre und besuchte von 1891 bis 1894 Fachkurse für Dekorationsmaler in der Karlsruher Kunstgewerbeschule. 1901 suchte Max Fürbringer einen zeichnerisch und technisch gut ausgebildeten Mitarbeiter und stellte Vierling als „mikroskopischen Präparator“ ein. Dieser bereitete die mikroskopischen Kurse vor, begeisterte sich aber auch selbst für die Histologie, besuchte Vorlesungen, begann Modelle zu erstellen und fertigte Zeichnungen an.

Nachdem Erich Kallius 1921 Institutsleiter wurde, stieg Vierling zum „Oberzeichner“ auf. Er erstellte nach den Vorgaben von Kallius weitgehend selbständig zahlreiche Wachsplattenrekonstruktionen unter anderem zur Entwicklung der Schlundes und der Schilddrüse.

Vierling hinterließ dem Institut eine Vielzahl von großformatigen Lehrtafeln, Zeichnungen und Modellen. Auch im Bestand der Universitätsbibliothek werden aus dem Nachlass Vierlings Arbeitsskizzen, Photogramme, Zeichnungen zur Entwicklung des Schlundes und der Schilddrüse sowie Unterlagen zur Erstellung von Rekonstruktionen aus Wachsplatten aufbewahrt.

Die Entwicklung des Schlundes

Vierlings Zeichnung gibt ein von ihm selbst hergestelltes Wachsplattenmodell des menschlichen Schlundes wieder. 1927 veröffentlichte Kallius eine Neuauflage des Lehrbuches „Die Anatomie des Menschen“ seines ehemaligen Göttinger Lehrers Friedrich Merkel (1845–1919) (b). Einige der Präparate und Modelle, welche den Illustrationen des Lehrbuches zugrunde liegen, stammen von Kallius. Dies gilt auch für die aufgeschlagene Seite des Abschnittes zu den „Anfängen des Kopfes“ mit der Vierling‘schen Zeichnung des Wachsplattenmodells zur Entwicklung des Schlundes, allerdings um die Hälfte kleiner reproduziert.

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