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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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II. Geschichte der Anatomie in Heidelberg im 19. und frühen 20. Jahrhundert

Max Karl Fürbringer (1846–1920) − Leiter des Instituts (1901-1912)

Max Fürbringer begann 1865 ein naturwissenschaftlich ausgerichtetes Studium in Jena, wechselte bald nach Berlin und promovierte dort 1869 im Fach Zoologie. Wieder in Jena studierte er bei Carl Gegenbaur Medizin. Fürbringer wurde Assistent am Anatomischen Institut und bestand 1874 das Staatsexamen. Danach folgte er als Prosektor seinem Lehrer nach Heidelberg. Seinen medizinischen Doktortitel erhielt er 1875, bereits 1876 habilitierte er sich und wurde 1878 zum Extraordinarius ernannt.

Ein Jahr später nahm er einen Ruf der Universität Amsterdam an, 1888 übernahm er den Lehrstuhl für Anatomie in Jena. 1901 kehrte er als Ordinarius und Nachfolger seines Lehrers Gegenbaur wieder nach Heidelberg zurück. 1912 trat Fürbringer in den Ruhestand.

Geprägt durch seine Lehrer Carl Gegenbaur und Ernst Haeckel sowie durch die Verbindung seiner beiden Studiengänge entsprechend ausgebildet, lag der Forschungsschwerpunkt Fürbringers ebenfalls im Bereich der vergleichenden Anatomie. Er beschäftigte sich mit der Morphologie und Systematik der Vögel, klassifizierte jedoch auch Reptilien, Fische und Säugetiere. Von Fürbringer haben sich zahlreiche, äußerst qualitätsvolle Skizzen und Zeichnungen erhalten, mit denen er seine Forschungen u. a. an Gehirn- und Rückenmarksnerven dokumentierte.

Die Entwicklungsgeschichte der Niere

Während seiner ersten Heidelberger Zeit 1874–1879 forschte Max Fürbringer vor allem zur Entwicklungsgeschichte der Nieren. Seine Habilitationsschrift behandelt die Entwicklung der Amphibienniere. 1878 erschien im „Morphologischen Jahrbuch“ ein Beitrag zur „Vergleichenden Anatomie und Entwicklungsgeschichte der Exkretionsorgane der Vertebraten“. Fürbringer entwickelte eine präzise Nomenklatur und veröffentlichte neue Erkenntnisse unter anderem zum Verhältnis der drei Nierenanlagen (Urniere, Nachniere und definitive Niere).

Porträt von Max Karl Fürbringer in der Objekt- und Multimediadatenbank heidICON

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